Categories: BreitbandNetzwerke

FCC: Internet verdrängt Lokalnachrichten

Die amerikanische Kommunikationsbehörde FCC hat einen 460-seitigen Bericht zum Einfluss des Internets auf die US-Medienlandschaft vorgelegt. Der Originaltitel lautet „The Information Needs of Communities: The Changing Media Landscape in a Broadband Age“ („Informationsbedürfnisse von Gemeinschaften: Der Wandel der Medienlandschaft im Breitband-Zeitalter“). Zu den zentralen Erkenntnissen zählt, dass lokale Nachrichten fast verdrängt worden sind.

So heißt es auf Seite 262: „2010 gab es ungefähr 13.400 weniger Arbeitsplätze im Nachrichtenbereich von Zeitungen als 2006, in absoluten Zahlen: rund 41.600 statt 55.000. In diesen Jahren haben Nachrichtenmagazine, lokale Privatradios und lokale Fernsehsender ihr recherchierendes Personal ebenfalls zurückgefahren. Gleichzeitig entstanden aber neue journalistische Stellen bei Internet-Sites, Nachrichtenagenturen und öffentlichen Sendeanstalten.“

Der Report (PDF), der unter der Leitung des Journalisten Steve Waldman im Zeitraum von zwei Jahren entstand, weist auf die Akzentverschiebung hin, die bei dieser Umverteilung von Arbeitsplätzen entstand. Im Vergleich zum Jahr 2000 berichten heute 5000 US-Journalisten weniger über lokale Ereignisse.

Die Autoren schreiben aber auch, dass das nicht so bleiben muss. Gerade neue Technologien ermöglichten ja zielgerichtete lokale Anzeigen. Die Werbetreibenden könnten dadurch sogar Geld sparen. Ihrer Meinung nach sollte die Regierung hier vorangehen und sich von landesweit ausgestrahlten Fernsehspots verabschieden – schon im Interesse der Steuerzahler. Der Bericht nennt auch Vorteile der gewandelten Medienlandschaft, etwa großflächige Verfügbarkeit, Geschwindigkeit und Stimmenvielfalt.

Der Regierung werden weitere Maßnahmen empfohlen. Der Staat solle mehr öffentliche Akten und Protokolle ins Netz stellen, nicht an Profit orientierte Medien fördern und Praktikumsstellen für Nachwuchsjournalisten ausloben. Ohne den Begriff Netzneutralität zu erwähnen, fordern die Autoren, dem Internet die Offenheit zu bewahren, die „kleinen Start-ups diesen schnellen Aufstieg ermöglicht“.

ZDNet.de Redaktion

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