Bericht: Hacker brechen in Netzwerk des Internationalen Währungsfonds ein

Wie die New York Times berichtet, sind Hacker in das Netzwerk des Internationalen Währungsfonds (IWF) eingedrungen. Nach Angaben eines nicht benannten Vertreters des IWF soll es sich um einen „sehr bedeutenden“ Angriff handeln, der in den vergangenen Monaten stattfand.

Das Ausmaß des Einbruchs sei bisher nicht bekannt, so die US-Zeitung. Die Arbeit des IWF werde aber nicht eingeschränkt. Eine Untersuchung des Vorfalls dauere noch an. Der IWF wollte keine Angaben zu möglichen Urhebern machen.

Bloomberg will von einem Sicherheitsexperten erfahren habe, dass die Angreifer in Verbindung zu einer ausländischen Regierung stehen. Zudem seien E-Mails und andere Dokumente gestohlen worden.

Der Internationale Währungsfonds ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem die Förderung des Welthandels und die Bekämpfung der weltweiten Finanzkrise. In diesem Zusammenhang verfügt die Organisation über sensible Wirtschaftsdaten verschiedener Länder, die wiederum für Investoren und einige Regierungen sehr wertvoll sein könnten. Kritiker machen den IWF selbst für Krisen verantwortlich.

Bloomberg zitiert auch aus einem internen Rundschreiben des IWF, das in der vergangenen Woche vom Chief Information Officer der Organisation an alle Mitarbeiter verschickt wurde und sie zu besonderer Wachsamkeit aufruft. „In der vergangenen Woche haben wir verdächtige Dateitransfers entdeckt, und eine Untersuchung zeigte, dass ein Desktop-Computer kompromittiert und als Zugang zu Systemen des IWF benutzt wurde.“ Es gebe keine Hinweise darauf, dass persönliche Daten gestohlen worden seien.

Die Verbindung zum Netzwerk der Schwesterorganisation Weltbank sei als Vorsichtsmaßnahme unterbrochen worden, heißt es weiter in dem Bericht. Der Einbruch stehe laut IWF in keinem Zusammenhang zur der Hackergruppe Anonymous, die zuvor mit einem Angriff auf den IWF gedroht habe.

Angreifer hatten zuletzt etwa Sonys Musikdienst Qriocity und das Playstation Network gehackt und über 100 Millionen Nutzerdaten gestohlen. Vergangene Woche meldete Google einen erfolgreichen Phishing-Angriff, bei dem Unbekannte die persönlichen Postfächer von US-Regierungsangehörigen knacken konnten. Und dem Sicherheitsdienstleister RSA wurden Zertifikate gestohlen.

ZDNet.de Redaktion

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