Europäische Staaten fordern härtere Strafen für Cyber-Verbrechen

EU-Flagge

Der Europarat hat am Freitag einem Vorschlag der Europäischen Kommission zugestimmt, die Strafen für Cyber-Verbrechen zu verschärfen. Ziel ist es, die 2005 eingeführten Regeln zu aktualisieren, die für illegale Zugriffe auf Daten und die Störung von Computersystemen gelten. Die Novelle wird nun dem Europäischen Parlament vorgelegt.

Die Neuregelung sieht Strafen für Personen vor, die Malware oder andere Tools, mit denen sich Botnetze aufbauen oder Passwörter stehlen lassen, entwickeln oder verbreiten. Außerdem soll das Abfangen von Computerdaten als Straftat eingestuft werden.

Die Verwendung eines Botnetzes oder der Identität eines Unternehmens für ein Online-Verbrechen soll künftig zu einem höheren Strafmaß führen. Dies sei eine Antwort auf die zunehmende Bedrohung durch groß angelegte Cyber-Angriffe, die das Potenzial hätten, „den öffentlichen Interessen erheblich zu schaden“, so der Europarat.

Der Entwurf sieht auch neue Untergrenzen für das Höchststrafmaß vor. Es soll bei allgemeinen Cyberverbrechen bei mindestens zwei Jahren liegen. Verbrechen, die eine größere Zahl von IT-Systemen betreffen, beispielsweise bei einem Botnet, sollen mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden. Steckt eine organisierte Bande hinter einem Angriff oder wurde ein besonders großer Schaden verursacht, beträgt das Höchststrafmaß mindestens fünf Jahre Gefängnis.

Ein weiteres Ziel ist es, die Zusammenarbeit im Bereich Cybercrime zu verbessern. Die EU will die Mitgliedsstaaten dazu verpflichten, auf dringende Anfragen innerhalb von acht Stunden zu antworten. Der Entwurf sieht auch die Sammlung von grundlegenden statistischen Daten über Online-Verbrechen vor.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

So verbreitet ist Open Source in der KI-Entwicklung

IBM-Studie: In vier von fünf Unternehmen stützt sich mindestens ein Viertel der KI-Lösungen auf Open-Source-Technologien.

7 Minuten ago

Tschüss Adobe – Hallo UPDF…

Der PDF-Editor von Superace Software lässt Sie all Ihre erhaltenen oder erstellten PDFs problemlos lesen,…

2 Stunden ago

Hackerangriffe auf Zero-Day-Lücke in Ivanti Connect Secure VPN

Mindestens ein Bedrohungsakteur hat Verbindungen nach China. Die Zero-Day-Lücke erlaubt die vollständige Kontrolle von Ivanti…

3 Tagen ago

Smartphonemarkt wächst 2025 voraussichtlich um 4,6 Prozent

Der Trend hin zu Premium-Smartphones hält an. Dieses Segment verbessert sich wahrscheinlich um mehr als…

4 Tagen ago

Roboter mit LiDAR-Laser erkundet Gefahrenzonen

Bisher wurden nur Kameras eingesetzt, die Bilddaten liefern. Mit dem Laser soll es möglich werden,…

4 Tagen ago

Augmented Reality: private Nutzung holt auf

Anwendung der Technologie im B2C-Umfeld steigt von 19 auf 28 Prozent. Kamerafilter und Spiele sind…

4 Tagen ago