Hewlett-Packard hat den Streit mit Oracle um den Support für die Itanium-Plattform verschärft und wie in der vergangenen Woche angedroht bei einem Gericht in Santa Clara, Kalifornien, Klage eingereicht. Der Computerhersteller will Oracle zwingen, weiterhin Software anzubieten, die auf Intels Serverprozessor Itanium läuft, schreibt All Things Digital.
Demnach wirft HP Oracle vor, vorsätzlich HP-Kunden zu schädigen. Das Gericht solle Oracle auffordern, sich an seine vertraglichen Zusagen zu halten und seine Entscheidung, die Software-Entwicklung für Itanium einzustellen, rückgängig zu machen. Es gebe eine „klare und einfache Zusage, im Interesse der gemeinsamen Kunden beider Unternehmen mit HP zusammenzuarbeiten.“ Oracle versuche zudem, seine Kunden zu zwingen, auf die hauseigenen SPARC-Server umzusteigen.
Oracle hatte das Ende des Itanium-Supports im März bekannt gegeben – und zur Begründung behauptet, Intel und HP planten, die Arbeit an Itanium zu beenden. Beide Firmen seien in diesem Punkt aber nicht ehrlich gegenüber ihren Kunden. HP und Intel wiederum betonten, dies sei nicht der Fall und es gebe langfristige Pläne für Itanium-Prozessoren.
Der Klage zufolge soll Oracle Kunden, die sich über kritische Fehler in Oracle-Software beschwert hätten, aufgefordert haben, eine neue Version der Software einzusetzen, die nicht auf HPs Itanium-Servern läuft. Oracle habe seinen Kunden sogar kostenlose Sun-Server angeboten, damit sie eine Hardware akzeptierten, die sie eigentlich gar nicht wollten.
Oracle weist die Vorwürfe zurück. „Man braucht nur ein paar Minuten, um die frühen Entwürfe der Vereinbarung zu lesen und zu beweisen, dass HPs Behauptungen unwahr sind“, heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens. „Wahr ist, dass HP Oracle explizit nach Garantien für einen fortgesetzten Itanium-Support gefragt hat. Aber Oracle hat abgelehnt und HPs Formulierung einer Support-Garantie wurde aus dem unterzeichneten Vertrag gestrichen.“
Im September 2010 habe HP seine Bitte wiederholt, führt Oracle weiter aus. Von den Plänen, Itanium einzustellen, habe Oracle erst sechs Monate später erfahren, nämlich im März 2011. „Wir glauben, dass HP erneut nach einer langfristigen Support-Garantie gefragt hat, weil es bereits von Intels Absichten wusste, Itanium einzustellen, und weil es wegen Oracles möglicher Reaktion auf die Pläne beunruhigt war.“
Marktbeobachter vermuten auch eine persönliche Komponente in dem Streit. Der gefeuerte Ex-CEO von HP, Mark Hurd, ist ein persönlicher Freund von Oracle-Chef Larry Ellison. Nach seinem Rauswurf bei HP machte ihn Ellison zu einem von zwei Präsidenten seines Unternehmens.
Mit dem Ende der Unterstützung für Itanium-CPUs steht Oracle allerdings nicht allein da: Zahlreiche andere Hersteller von Software, etwa Microsoft und Red Hat, sowie OEMs wie Unisys, haben die Itanium-Plattform aufgegeben.
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