1964 traf Watson Jr. die wohl wichtigste Entscheidung in der Geschichte der IBM, als er auf die Produktfamilie System/360 setzte. Sie läutete das Zeitalter der Computerkompatibilität ein und begründete die Familie der Mainframe-Maschinen. Der auf Halbleiterchips basierende Computertyp blieb 20 Jahre lang marktbeherrschend.
Für den Einsatz in kleineren Rechnern gelang IBM-Mitarbeiter Bob Dennard 1966 die Erfindung des Arbeitsspeichers DRAM (Dynamic Random Access Memory), dessen Einfachheit und geringer Stromverbrauch Computerspeicher schneller, dichter und preisgünstiger machte und später zur Entwicklung von PCs, Laptops, Videospielen und Smartphones führen sollte.
Für die Großrechner führte IBM 1968 das Customer Information Control System (CICS) ein, das zu einem der wichtigsten IBM Softwareprodukte wird. Es steuert auch heute noch die meisten Transaktionen an Bankschaltern- und Geldautomaten. 1969 förderte die vom IBM Entwickler Forrest Parry erfundene Magnetstreifentechnologie für Kreditkarten die Entstehung der globalen Kreditkartenbranche.
In dieser Zeit wurde IBM Technologie auch bei der Apollo-Mission, dem ersten bemannten Mondflug, eingesetzt. Die Anfrage der NASA nach geordneten Stücklisten führte letztlich in den Labors von Santa Teresa / Almaden (in der Nähe von San Jose, CA) zur Entwicklung der Relationalen Datenbanken durch Edgar Codd. Sie revolutionierten die Art und Weise, wie Daten für die Finanzbuchhaltung und Fertigung gespeichert und verarbeitet werden.
1971 trug die Erfindung der Diskette als weltweit erster flexibler Magnetdatenträger dazu bei, dass Datenspeicher leistungsstark und kostengünstig wurden und setzte später als Komponente die PC-Revolution in Gang.
Aus dem PC-Geschäft hat sich IBM wieder zurückgezogen
Ende der 70er Jahre zwang der Verkaufserfolg des Apple II und des Commodore PET IBM als Marktführer der Computerbranche zur Entwicklung eigener Mikrocomputer. Dies wurde von der Terminal-Abteilung in Boca Raton betrieben. Seit der Einführung des IBM PC Anfang am 12. August 1981 der 80er Jahre mit Charly Chaplin als Werbefigur galt der kleine IBM-Rechner als Inbegriff für den „Personal Computer“. Im Winter 2004 verkaufte IBM die PC-Sparte einschließlich des Namens ThinkPad an den chinesischen Computerkonzern Lenovo. Bis 2010 waren die Chinesen berechtigt, ThinkPads mit dem Namen IBM herzustellen, verzichteten jedoch seit Ende 2007 darauf.
Bei der Entwicklung des PC setzte IBM auf Microsoft als Zulieferer für das Betriebssystem und Intel für den Prozessor-Chip. So war MS-DOS (Microsoft Disk Operating System)
das erste Betriebssystem für IBM-PCs, vertrieben unter dem Namen PC-DOS. Ursprünglich für den Intel-Prozessor 8086/8088 entwickelt war es in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren das dominierende OS für Einzelplatzrechner.
Mitte der 80er Jahre entschloss sich IBM mit OS/2 (Operating System/2) ein multitaskingfähiges Betriebssystem für den PC auf den Markt zu bringen. Es wurde ursprünglich als Nachfolger für DOS von IBM und Microsoft gemeinsam entwickelt. Nachdem Microsoft 1991 die Kooperation beendete, um sich stattdessen der Windows-Weiterentwicklung zu widmen, entwickelte IBM OS/2 allein weiter. Doch das Projekt war für IBM ein schmerzlicher Flop. 2005 wurden der Vertrieb und die Basisentwicklung von IBM eingestellt.
Lou Gerstner rettet den Computergiganten
1993 wurde mitten in einer schweren Krise Lou Gerstner CEO und Chairman von IBM. Er stellt sich gegen die damalige Meinung, dass IBM aufgeteilt werden sollte, und hielt das Unternehmen zusammen. Gerstner ordnete den Computergiganten völlig neu: Anstelle der Betonung des Verkaufs von Hardware kamen eine starke Konzentration auf Software und Services.
In diesem Trend übernahm 1995 IBM die Lotus Development Corporation. Seitdem hat IBM 40 Milliarden US-Dollar in die Übernahme von mehr als 160 Unternehmen investiert, um sein Portfolio an Hardware, Software und Services auszubauen. Die wichtigsten weiteren Übernahmen waren Tivoli (Systemmanagement), Rational (Softwarteentwicklung) und Cognos (Analyse). 1999 begann IBM damit, Linux zu unterstützen, und trieb damit Open-Source-Innovationen bei der Software voran.
Besonders zwei Ereignisse sind aus Sicht der IBM-Forscher bemerkenswert: 1997 schlägt der IBM Supercomputer Deep Blue den Schachweltmeister in sechs Partien. Jüngst gelang es dem IBM-System Watson, in der US-Fernsehquizshow Jeopardy die menschlichen Mitbewerber durch kluge Antworten zu schlagen. Dabei ging es nicht um den Einsatz von künstlicher Intelligenz, sondern um den gezielten Umgang mit großen Datenmengen. Das wird, so IBM, künftig auch in Geschäftsprozessen eine Rolle spielen.
2000 wurde Sam Palmisano President und COO. Seit 2002 ist er sowohl CEO wie auch Chairman der IBM. Er leitet die Transformation des Computerpioniers in ein global integriertes Unternehmen ein, die bis heute anhält. Weltweite Beachtung findet seine Lösungskampagne Smarter Planet. Da Palmisano bald 60 wird, hat IBM damit begonnen, einen möglichen Nachfolger aufzubauen, für den oder die es nicht leicht wird, die Schuhe der namhaften Vorgänger zu füllen.
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