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Japaner erobern Platz eins der Supercomputer-Liste

Die heute erscheinende Supercomputer-Bestenliste führt erstmals seit 2004 wieder ein System aus Japan an. Der „K Computer“ steht im Informatik-Forschungsinstitut Riken in Kobe.

Das System schafft über 8 Billiarden Fließkomma-Operationen pro Sekunde (Petaflops) und konnte so den bisherigen Spitzenreiter Tianhe-1A aus China (2,6 Petaflops) verdrängen. In den ersten Fünf folgen das Jaguar-System des US-Energieministeriums im Oak Ridge National Laboratory mit 1,75 Petaflops, das zweite chinesische System Nebulae (1,27 Petaflops) sowie Tsubame 2.0 des Tokyo Institute of Technology mit 1,19 Petaflops.

Der „K Computer“ ist von Fujitsu konstruiert. Er enthält über 80.000 CPUs mit je acht Kernen. Japan hatte die Führung in der Supercomputerliste im November 2004 abgegeben, als der „Earth Simulator“ von NEC nach zwei Jahren an der Spitze verdrängt wurde.


Neuer Spitzenreiter der Supercomputer-Rangliste „Top500“: der K Computer (Bild: Fujitsu).

Die Leistung der Systeme misst der Benchmark Linpack. Er gilt als etwas praxisfern. „Die Chinesen nutzen die Leistung von GPUs, die für diesen speziellen Benchmark fast perfekt passen“, sagt beispielsweise Bill Gropp, ein Informatikprofessor der University of Illinois Urbana-Champagne, über den jetzt von Platz eins verdrängten chinesischen Supercomputer auf Nvidia-Basis. „Tianhe-1A ist bei diesem Problem sehr gut, aber nicht bei Problemen, die die Anwendergemeinschaft interessieren.“ An einer Alternative zu dem Benchmark wird gearbeitet.

Die Liste bestätigt die Tendenz der letzten Jahre, dass sich die Rangfolge schnell ändert. 2008 hatte beispielsweise das System Roadrunner des Los Alamos National Laboratory erstmals die Petaflops-Grenze überschritten. Heute sind zehn Systeme mit Petaflops-Leistung vertreten, und Roadrunner liegt nach nur drei Jahren auf Platz zehn.

Das häufigste Anwendungsgebiet der Top-500-Supercomputer ist die Forschung, für die 75 von ihnen (15 Prozent) eingesetzt werden. 36 sind für Finanzanwendungen bestimmt, 33 für Dienstleistungen, 23 auf das World Wide Web ausgerichtet und 20 erledigen militärische Aufgaben.

Nach Herstellern führt IBM mit 42 Prozent, vor HP mit 31 Prozent. Die USA stellen mit 256 Supercomputern knapp über die Hälfte. Dahinter folgen China mit 62, Deutschland mit 30, Großbritannien mit 27, Japan mit 26 und Frankreich mit 25.

ZDNet.de Redaktion

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