Intel hat heute auf der International Supercomputing Conference (ISC) in Hamburg angekündigt, Supercomputing-Coprozessor-Boards auf der Basis von Larrabee zu entwickeln. Sie sollen Nvidias Tesla-Karten direkte Konkurrenz machen. Bis zum Jahr 2018 könnten damit Supercomputer gebaut werden, die mehr als 1 Exaflops an Leistung bieten.
Intel hatte zunächst versucht, Larrabee auch als Grafikkarte zu vermarkten, ist damit aber gescheitert. Intels Boards vereinen mehr als 50 vollständige x86-Cores auf einem Chip. Anders als Nvidias-Tesla-Lösung beherrschen sie daher Features wie Cache-Kohärenz und Virtual Memory. Sie können daher für ein weiteres Spektrum als reine GPU-Lösungen eingesetzt werden.
Bisher sind erste Prototypen bei wissenschaftlichen Einrichtungen wie dem Forschungszentrum Jülich, dem Leibniz-Rechenzentrum in Garching und dem CERN in Genf im Einsatz. Die neuen Boards tragen den Namen „Many Integrated Cores“ (MIC) und sollen erst 2012 erscheinen. Der Chipriese will sie im 22-Nanometer-Verfahren mit 3D-Transistoren fertigen, seine Fabs sind aber noch nicht darauf umgestellt.
In den letzten Jahren wurden immer mehr Supercomputer mit Nvidia-GPUs zur Steigerung der Leistung ausgestattet. Die GPUs verrichten dabei die eigentliche Rechenarbeit, und Intel-CPUs spielen nur noch eine Nebenrolle bei der Organisation von Datenstrukturen. In der heute neu erschienenen Top-500-Liste der schnellsten Computer der Welt befinden sich auf den ersten fünf Plätzen drei Rechner mit Tesla-GPUs.
Sofern Intel von der Performance mit AMD- und Nvidia-GPUs mithalten kann, dürften sich viele Hersteller für die neue MIC-Architektur interessieren. Da es sich um vollständige x86-CPUs handelt, ist es einfacher, bestehenden Code auf die MIC-Boards zu portieren. Allerdings sind die Cores nicht vollständig kompatibel zu herkömmlichen Intel-Prozessoren. Statt SSE2 und AVX verwenden sie eine 512 Bit breite Vektorarchitektur, die mit einem eigenen Befehlssatz programmiert wird.
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