Apple mahnt US-Softwarehaus wegen Verwendung von „App Store“ ab


Amahi wird seinen „App Store“ umbenennen (Bild: Amahi).

Apple hat das US-Unternehmen Amahi wegen der Nutzung des Begriffs „App Store“ abgemahnt. Amahi bietet eine Home-Server-Software an, deren Funktionen sich über einen Online-Marktplatz erweitern lassen. Ein Vertreter des Unternehmens veröffentlichte einen Brief, der von Apples Anwälten stammen soll und in dem Amahi vorgeworfen wird, die Markenrechte des iPhone-Herstellers zu verletzen.

„Wir sind kürzlich darauf aufmerksam geworden, dass Amahi den Begriff ‚App Store‘ für einen Tab auf seiner Website verwendet“, schreiben die Anwälte in dem Brief. Amahi führe damit Verbraucher in die Irre, die annehmen könnten, Amahi biete Apples App-Store-Services seinen Kunden an oder sei von Apple autorisiert oder mit Apple verbunden, obwohl dies nicht der Fall sei. Amahi solle die Verwendung des Begriffs einstellen und von einer künftigen Nutzung Abstand nehmen.

Amahi erklärte, es sei von Apples Vorgehen „geschockt“ und „im wahrsten Sinne des Wortes nichts im Vergleich zu Apple.“ Außerdem sei man nicht in der Lage, sich gegen die Anschuldigungen zu wehren. Stattdessen rief das Unternehmen in seinem Blog seine Nutzer auf, einen neuen Namen für den Online-Store vorzuschlagen.

Bisher gehören Apple die Markenrechte an „App Store“ noch nicht. Eine Entscheidung des US-Patentamts zu dem 2008 eingereichten Antrag steht noch aus.

Das hat Apple nicht von dem Versuch abgehalten, auch Amazon die Nutzung des Begriffs „App Store“ zu untersagen. Der Onlinehändler bezeichnet seinen im März gestarteten Shop für Android-Anwendungen als „Amazon Appstore“. Wie auch bei Amahi befürchtet Apple, Amazon könnte Verbraucher verwirren.

Wie Bloomberg berichtet, steht Apple in der Sache allerdings eine Niederlage bevor. Demnach hat die zuständige US-Bezirksrichterin Phyllis Hamilton am Mittwoch bei einer Anhörung angedeutet, sie werde Apples Klage abweisen. Ihr Eindruck sei, dass das Unternehmen den Vorwurf, der Name „Amazon Appstore“ bringe Verbraucher durcheinander, nicht ausreichend belege.

Seinen Antrag für das Warenzeichen muss Apple auch gegen Microsoft verteidigen. Microsoft behauptet, genauso wie Amazon, der Begriff sei eine allgemeine Bezeichnung. Ein Markenschutz würde Konkurrenten behindern, da sie ihr Angebot nicht mehr mit diesem Begriff beschreiben könnten. In Europa versucht Microsoft inzwischen, seine Position zusammen mit Nokia durchzusetzen.

ZDNet.de Redaktion

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