Yahoo hat sein Aktionärstreffen abgehalten, in dessen Mittelpunkt eine ungeklärte Personalentscheidung stand. Gerüchten zufolge brütet der Aufsichtsrat gerade über Plänen, Carol Bartz als CEO abzulösen.
Während einer Fragerunde brachte ein Aktionär dieses Problem, das er als „den Elefanten in diesem Raum“ bezeichnete, zwar auf, eine schlüssige Antwort bekam er jedoch nicht. Der Aufsichtsratsvorsitzende Roy Bostock sagte, man unterstütze „Carol Bartz und ihre Führungsriege sehr“. Bartz selbst gab sich von der Frage „niedergeschlagen“ – nicht zuletzt, weil der Aktionär aufgrund eines Kurses von nur noch 15 Dollar forderte, die Suche nach einem Nachfolger zu beschleunigen.
Per E-Mail hat Yahoo inzwischen gegenüber ZDNet erklärt, man suche nicht nach einem neuen CEO. Die Gerüchte seien falsch.
Als zweiter „Elefant“ begleitete das Aktionärstreffen ein Bericht der Los Angeles Times, die diese Woche geschrieben hatte, Yahoo führe Übernahmegespräche mit dem Videodienst Hulu. Bartz ging darauf nicht direkt ein, betonte aber, „acht der beliebtesten zehn Original-Video-Beiträge im Web kommen von Yahoo“. Dessen 20 Online-Serien hätten übrigens „mehr Zuschauer als Hulu insgesamt“.
Bartz versuchte, die Aktionäre auch durch eine Folie zum Umsatzwachstum mit Werbung auf ihre Seite zu bringen. Es zeigte sinkendes Wachstum vor ihrer Ankunft, aber einen positiven Trend in jüngerer Zeit insbesondere im wichtigen Markt mit Display-Werbung. eMarketer hatte allerdings diese Woche gemeldet, dass Facebook bei Display-Anzeigen an Yahoo vorbeigezogen sei.
Man habe insgesamt „substanzielle Fortschritte“ bei der geplanten Wende gemacht, resümierte Bartz. Zum Aktienkurs nahm sie nicht ausdrücklich Stellung.
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