Vermeintlicher LulzSec-Anführer kommt gegen Kaution frei

Der in der vergangenen Woche verhaftete Hacker Ryan Cleary, der einer der Anführer des kürzlich aufgelösten Hackerkollektivs LulzSec sein soll, ist aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Das hat Richter Nicholas Loraine-Smith entschieden.

Wie die britische Zeitung The Guardian berichtet, hat der 19-Jährige einige Auflagen zu beachten. So muss sich Cleary an eine Ausgangssperre zwischen 9 und 19 Uhr halten und darf das Haus seiner Eltern nur in Begleitung mindestens eines Elternteils verlassen. Er wird zudem elektronisch überwacht. Darüber hinaus ist ihm die Nutzung jeglicher mit dem Internet verbundener Geräte untersagt.

Cleary war im Rahmen von Ermittlungen zu einer Serie von DDoS-Angriffen in Gewahrsam genommen worden. Die Hackergruppe LulzSec hatte allerdings eine Beteiligung Clearys an ihren Aktionen bestritten und erklärt, er habe lediglich „einen unserer vielen Chat-Rooms auf seinem IRC-Server gehostet.“

Britische Behörden gehen nicht mehr von einer Verbindung Clearys zu LulzSec aus. Sie werfen ihm aber weiterhin vor, DDoS-Angriffe gegen die Serious Organized Crime Agency und die Branchenverbände International Federation of the Phonographic Industry und British Phonographic Industry geführt zu haben.

Schon am Wochenende hatte ein britisches Gericht eine Kaution für Cleary festgesetzt. Nach einem Einspruch der Staatsanwaltschaft blieb er jedoch in Haft. Einen erneuten Einspruch gegen die Haftentlassung wies das Gericht jetzt ab.

In der vergangenen Woche war bei Cleary das Asperger-Syndrom, eine Form des Autismus, diagnostiziert worden. Nach Auskunft seiner Anwälte kann Cleary nun nach der Haftentlassung die benötigte professionelle Hilfe erhalten. Das Asperger-Syndrom hatte schon 2009 im Prozess um den als „NASA-Hacker“ bekannt gewordenen Gary McKinnon eine Rolle gespielt. Seine Auslieferung an die USA wurde zunächst aufgrund der Krankheit verschoben. Er musste Medikamente nehmen und wurde psychiatrisch behandelt.

ZDNet.de Redaktion

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