Intel hat seine Roadmap für die Tablet-Entwicklung vorgelegt. Sein erstes, Atom-basiertes System-on-a-Chip (SoC) „Medfield“ wird in der ersten Hälfte 2012 erscheinen; „Clover Trail“ folgt in der zweiten Jahreshälfte, wie Intel-Sprecherin Suzy Ramirez gegenüber ZDNet erklärte.
Beide Prozessoren sind auf die niedrige Leistungsaufnahme von Tablets und Smartphones optimiert – oder eine Mischung aus beidem, die als „Convertible“ oder „Hybrid“ bezeichnet wird. „Sowohl Medfield als auch Clover Trail sind auf Tablets ausgerichtet, können aber auch in Hybriden verwendet werden“, sagte Ramirez.
Mit Medfieldt rückt Intel von Atom-basierten 45-Nanometer-Chips ab und konzentriert sich stattdessen auf SoCs mit 32 Nanometern Strukturbreite. Generell gilt: Je kleiner die Strukturbreite bei der Fertigung eines Prozessors, desto leistungsfähiger und energieeffizienter ist er.
Intel geizt noch mit Details zu den Technologien. Bei Medfield dürfte es sich jedoch um einen Single-Core handeln, bei Clover Trail um einen Dual-Core, wie mit der Situation vertraute Quellen berichten. Der Hersteller selbst wollte sich dazu nicht äußern.
Medfield soll einen Wendepunkt in Intels Strategie markieren, im Mobilbereich endlich wettbewerbsfähig zu werden. Noch kommen in Tablets und Smartphones fast ausschließlich Prozessoren anderer Hersteller zum Einsatz, etwa Apples A5-Chip im iPad. Android-Tablets – beispielsweise das Motorola Xoom oder das Samsung Galaxy Tab – werden nicht von Intel- sondern überwiegend von Nvidia-Chips angetrieben.
2013 steht laut Intel-Zeitplan der Launch von „Silvermont“ an, einem 22-Nanometer-Chip auf Basis einer neuen Atom-Architektur. Darauf folgt 2014 ein 14-Nanometer-Design namens „Airmont“.
Intels Wettbewerber – etwa Nvidia, Qualcomm und Texas Instruments – arbeiten indes an Quad-Core-Designs auf ARM-Basis. Erste Vierkernvarianten von Nvidias Tegra-Familie mit dem Codenamen „Kal-El“ sollen schon dieses Jahr auf den Markt kommen. Ende Mai hatte Nvidia die Grafikleistung von Kal-El auf einem Android-Tablet demonstriert.
Android wird 2012 jedoch nicht das einzige Ziel sein: Nvidia, Qualcomm und TI werden – ebenso wie Intel – auch Windows 8 adressieren, das möglicherweise schon im April 2012 fertig sein wird.
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