Apple liefert die Golden Master von OS X Lion seit gestern an Entwickler aus. Fast zwei Jahre nach der Fertigstellung von Version 10.6 Snow Leopard soll das neue Mac-Betriebssystem Gerüchten zufolge bereits ab dem kommenden Mittwoch im App Store erhältlich sein. Apple hatte auf der Worldwide Developers Conference (WWDC) den Juli als Starttermin für das neue OS offiziell bekannt gegeben. Das Update kostet 23,99 Euro und setzt Mac OS X 10.6.8 voraus. Zudem lässt es sich nur noch auf Macs mit einem 64-Bit-Intel-Prozessor installieren. Die ersten Intel-Macs mit 32-Bit-CPU sind somit inkompatibel zu OS X Lion.
Das neue Apple-Betriebssystem verfügt im Vergleich zum Vorgänger über 250 neue Funktionen. Davon stammen einige von der Mobilplattform iOS. So bietet beispielsweise das neue Mac-Betriebssystem Unterstützung für zahlreiche Multitouchgesten und die Möglichkeit, Apps im Vollbildmodus ablaufen zu lassen. Neu ist auch, das Fenster von jeder Seite oder Ecke aus verkleinert respektive vergrößert werden können. Bisher war dies nur von der rechten unteren Fensterecke aus möglich. Eine neue Funktion beziehungsweise Möglichkeit, die Apple noch nicht auf der eigenen Website veröffentlicht hat, ist einem Anwender beim Studium der Endbenutzer-Lizenzvereinbarung aufgefallen. Demnach erlaubt diese die Virtualisierung von OSX Lion. Bisher erlaubte Apple dies nur für die Serverversion. Zudem enthält Lion einen deutlich verbesserten SMB-Client. Der Zugriff auf Windows-Freigaben verläuft damit deutlich zügiger.
Auszug aus dem Endbenutzer-Lizenzvertrag:
(iii) Zum Installieren, Nutzen und Ausführen von bis zu zwei (2) zusätzlichen Kopien oder Exemplaren der Apple Software innerhalb virtueller Betriebssystemumgebungen auf jedem Mac Computer, dessen Eigentümer Sie sind oder der Ihrer Kontrolle unterliegt, auf dem bereits die Apple Software ausgeführt wird.
Neben der Final von OS X 10.7 Lion steht Entwicklern auch die neueste Beta der Programmierumgebung Xcode 4.1 Beta 7 und die Beta 3 von iCloud zur Verfügung. Apples Clouddienst beinhaltet neben einem kostenlosen Onlinespeicher mit einer Kapazität von 5 GByte eine E-Mail-Adresse mit werbefreier Pushfunktion und eine Synchroniserung von Kontakten, Mail sowie Kalender. Im App Store und iBookstore gekaufte Artikel gleicht iCloud mit bis zu zehn Geräten ab. iCloud Backup bietet eine automatische Sicherung von iOS-Geräten, sobald diese geladen werden, inklusive gekaufter Musik, Bücher und Apps. Fotos, Einstellungen und Anwendungsdaten werden ebenfalls gesichert. Ersetzt man ein altes iOS-Device mit einem neuen Modell, kann man damit sehr schnell seine gewohnte Arbeitsumgebung inklusive Apps und Daten mit iCloud auf das neue Gerät bringen.
iCloud lässt sich auch zum Abgleich von Fotos nutzen. Diese Funktion nennt sich Fotostream und ist in der Beta von iPhoto 9.2 enthalten. Sie sorgt dafür, dass mit einem iOS-Device aufgenommenes Bild auf alle mit dem Account verbundenen Geräte gelangt. Für iOS-Geräte ist die Anzahl auf 1000 Fotos begrenzt. Auf Macs und PCs werden alle Bilder gespeichert.
Computer mit dem angebissenen Apfel als Logo erfreuen sich einer immer größer werdenden Beliebtheit. Das ZDNet-Special Mac bietet umfassende Informationen über die Apple-Plattform mit Tests, Praxis-Tipps, Videos und Blogs. >>www.zdnet.de/mac
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