Hackergruppe Anonymous startet Whistleblower-Websites

Eine zum Hackerkollektiv Anonymous gehörige Gruppe hat Enthüllungswebsites gestartet, die an Wikileaks angelehnt sind. Dort wie da können Insider und Hacker sensible Informationen über Regierungen und Unternehmen veröffentlichen. LocalLeaks.tk ist für Daten über Korruption und Fehlverhalten von lokalen Behörden und Firmen gedacht, während HackerLeaks.tk auf gestohlene Daten ausgerichtet ist.

„Hacker helfen Hackern bei der Veröffentlichung von interessantem Material“, heißt es auf der HackerLeaks-Website, ohne dabei zu erwähnen, was als „interessant“ gilt. „Du lädst es runter, wir decken es für dich auf.“

Auf HackerLeaks wurden am vergangenen Dienstag erstmals Daten abgelegt: eine Liste mit persönlichen Details von Vertretern der Stadt Orlando in Florida. Die Site besteht seit 25. Juni. Laut Forbes wurden die Daten auch auf LocalLeaks veröffentlicht. Ein Angriff von Anonymous richtete sich gegen mehrere städtische Websites, aus Protest gegen die Verhaftung von Mitgliedern einer Gruppe namens „Food not Bombs“ (Essen statt Bomben).

Ein Vertreter der Hackergruppe, der sich „Commander X“ nennt und sich als „Chefredakteur“ der beiden Sites bezeichnet, betonte gegenüber Forbes, dass die Websites legal seien. „Wir beschaffen die Informationen nicht, wir veröffentlichen sie lediglich. Das verstößt nirgendwo gegen ein vernünftiges Gesetz.“

LocalLeaks war schon im Januar gestartet worden. Es bietet Nutzern die Möglichkeit, anonym Informationen über polizeiliche Übergriffe, Korruption, Rechtsverletzungen von Regierungen und Mobbing ins Internet zu stellen. „Unsere oberste Priorität ist es, einen sicheren und anonymen Weg für Angestellte von Regierungen und Unternehmen zu schaffen, um sensible Information preiszugeben“, schreiben die Betreiber. Alle eingereichten Daten würden genau geprüft, um sicherzustellen, dass sie keine Details zur Identität des Absenders enthielten.


Eine zum Hackerkollektiv Anonymous gehörige Gruppe betreibt die Whistleblower-Websites LocalLeaks und HackerLeaks (Bild: LocalLeaks/HackerLeaks).

ZDNet.de Redaktion

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