Microsoft hat ein Suchabkommen mit dem chinesischen Anbieter Baidu getroffen. Im Detail will der Softwarekonzern englischsprachige Sucherergebnisse zuliefern, wie Vertreter beider Unternehmen gegenüber der New York Times (NYT) erklärten.
„Auch in China suchen immer mehr Menschen nach englischen Ausdrücken, aber Baidu hat hier keine gute Arbeit gemacht“, erklärte Baidu-Sprecher Kaiser Kuo gegenüber der NYT. Die Kooperation mit Microsoft sei eine Möglichkeit, Boden gutzumachen.
Die Suchergebnisse, die Bing beisteuert, werden als solche gekennzeichnet sein, wie eine Sprecherin von MSN China gegenüber Dow Jones erklärte. Ende des Jahres sollen die ersten Resultate bei Baidu auftauchen. Zwar gaben die Unternehmen keine Details zu dem Abkommen bekannt, es ist jedoch davon auszugehen, dass Baidu die Ergebnisse filtern wird.
Baidu ist chinesischer Marktführer im Suchbereich und arbeitet Medienberichten zufolge unter anderem an einem Browser sowie einem eigenen Mobilbetriebssystem. Auf Platz zwei liegt Google. Microsoft, das im Juli 2009 ein Suchabkommen mit Yahoo geschlossen hatte, arbeitet daran, Anteile hinzuzugewinnen.
Anders als Google scheint Microsoft mit der chinesischen Zensur weniger Probleme zu haben. „Wir sind auf jeden Fall der Meinung, dass es für uns besser ist, auf der ganzen Welt präsent zu sein“, hatte Sprecher Brad Smith 2006 erklärt. Sein Unternehmen war in die Kritik geraten, weil es Blogs zensiert hatte.
Google hatte im Januar 2010 angekündigt, dass es seine Suchergebnisse nicht mehr freiwillig zensieren würde. Ende März zog sich der Internetkonzern aus China zurück und leitete alle chinesischen Nutzer auf die in Honkong gehostete Version seiner Suche um. Nur einen Tag später begann die chinesische Regierung damit, von Google in Hongkong bereitgestellte Ergebnisse zu zensieren.
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