Mini-Projektoren eignen sich nicht nur im Business-Umfeld für mobile Präsentationen, sondern sind viel universeller einsetzbar. Je nach nach Modell und Ausstattung lassen sich damit Fotos, Filme und Videos von unterschiedlichsten Quellen projizieren. Sie bieten sich als Alternative zum digitalen Bilderrahmen an und im Urlaub lässt sich sogar die Spielkonsole anzuschließen, ohne dass ein Fernsehgerät erforderlich ist.
Der französische Hersteller Sagemcom baut die Beamer-Zwerge unter dem Philips-Label. Auch wenn man von den kleinen LED-Projektoren keine Wunder erwarten kann, für Unterhaltung auf erstaunlich hohem Niveau sorgen sie allemal. Die kleinen Geräte schaffen eine Projektion von bis zu zwei Metern in der Diagonalen, wobei die Auflösung auf 800 mal 600 Pixel (SVGA) beschränkt ist. HD-Videos werden dann entsprechend herunterskaliert. Anders als bei großen Projektoren müssen Räume aufgrund der vergleichsweise geringen Lichtstärke von 20 bis 30 ANSI-Lumen so gut wie möglich abgedunkelt sein oder die Projektionsgröße entsprechend reduziert werden.
Die Palette von Philips umfasst derzeit drei Geräte, wobei das kleinste Modell, der PPX 1020 für 219 Euro, gerade einmal 20 ANSI-Lumen liefert und nur in Kombination mit dem PC oder Notebook via USB läuft. Etwas besser aufgestellt ist der PPX 1230 für 269 Euro, der 30 ANSI-Lumen schafft. Er ist mit zwei 0,3-Watt-Stereo-Lautsprechern ausgestattet und kann mit iPhone, iPad, iPod, Smartphones, Digitalkamera, Spielkonsole und anderem Equipment verbunden werden. Er läuft auch ohne Strom mit Akku bis zu drei Stunden. Der Beamer bietet sich damit für alle an, die unterwegs unabhängig vom PC oder Notebook Videos oder Bilder vom Smartphone oder der Kamera zeigen wollen.
Das Flaggschiff unter den Pico-Projektoren von Philips ist der hier getestete PPX 1430 für 299 Euro, der zusätzlich über einen integrierten MP4-Player, einen internen Speicher mit einer Kapazität von 2 GByte, einen Speicherkartenleser für SD(HC)-Karten und einen USB-Anschluss verfügt. Die Akkulaufzeit wird hier mit bis zu zweieinhalb Stunden angegeben. Für den nötigen Bedienkomfort sorgt eine Fernbedienung. Wie auch bei den beiden anderen Modellen liegt das Kontrastverhältnis beim PPX 1430 bei 500:1.
Design und Ausstattung
Wer den Karton des PicoPix in den Händen hält, mag kaum glauben, dass sich darin ein kompletter Projektor mit Zubehör befindet. Im Lieferumfang befinden sich neben dem Beamer eine Aufbewahrungstasche, ein Ministativ, eine Fernbedienung inklusive Lithium-Batterie sowie das Netzkabel mit einem Stecker für die EU und UK. Mit von der Partie ist außerdem ein Mini-USB-Kabel und ein Adapter für USB, das Composite A/V-Kabel für den Anschluss einer Videokamera und die Schnellstartanleitung. Nicht mitgeliefert wird dagegen ein iPhone-/iPad-Kabel (PPA 160 für rund 35 Euro), eine Component-Video-Verbindung (PPA 1110 für 17 Euro) oder ein VGA-Kabel (PPA 1150 für 28 Euro). Sie sind separat als optionales Zubehör von Philips erhältlich.
Der quadratische, 290 Gramm leichte Pico-Pix ist 10 Zentimeter breit und 10 Zentimeter tief. In der Höhe bringt er es auf gerade einmal auf 3,2 Zentimeter. Technisch realisierbar sind diese kleinen Abmessungen durch die Kombination der LCoS-Technologie (Liquid Crystal on Silicon) und einer LED, die als Lichtquelle dient und eine Lebensdauer von bis zu 20.000 Stunden bietet. Die Lampen von Standard-Projektoren erreichen eine Lebensdauer von etwa 2000 Stunden. Durch die LED-Technik sind lange Aufwärm- und Abkühlungszeiten unnötig.
Auf der hochglänzend schwarzen Oberfläche befindet sich das Bedienfeld in Form eines Vierwege-Cursors. In der Mitte sitzt die OK- und schräg daneben die Zurück-Taste. Darüber hinaus befindet sich oben nur noch ein kleines Drehrädchen, über das sich die Bildschärfe manuell einstellen lässt. Um den kompletten PicoPix zieht sich ein Metallband, das in Kombination mit der schwarzen Hochglanzfläche sehr stylisch wirkt. Seitlich und auch teils an der Frontseite ist die Außenwand des Bandes mit zahlreichen kleinen länglichen Öffnungen durchsetzt, die als Lüftungsschlitze dienen. An der linken Geräteseite liegt der Ein-/Ausschalter, auf der gegenüberliegende Seite die 3,5-Millimeter-Kopfhörer-Buchse.
Ein beeindruckendes Sortiment an Anschlussmöglichkeiten findet sich auf der Rückseite. Hier hat Philips einen VGA-Anschluss beziehungsweise Component-Video-YPbPr-Anschluss verbaut. Für beide sind optional erhältliche Spezialkabel erforderlich. Rechts daneben liegt der A/V-Port (Composite), gefolgt vom SD-/MMC-Karten-Slot, dem Netzanschluss und dem Mini-USB-2.0-Port. Wer Bilder vom USB-Stick laden will, muss den Stick zunächst in den USB-Adapter und diesen dann in den Mini-USB-Anschluss stecken. Über die Mini-USB-Schnittstelle lässt sich alternativ auch eine externe Festplatte mit Foto- und Filmmaterial anschließen. Der PicoPix wird vom Notebook oder PC als externe Festplatte erkannt, Daten können dann auch direkt in die entsprechenden Verzeichnisse kopiert werden. Ist der Projektor am Notebook angeschlossen, erfolgt die Stromzufuhr über die USB-Kabel.
Wer sein iPhone anschließen will, kommt um das separate Apple-konforme AV-Kabel (Composite-Video) beziehungsweise das Standard-Apple-AV-Kabel in Verbindung mit dem A/V-Kabel aus dem Lieferumfang nicht herum. Für Notebooks oder Netbooks mit VGA-Ausgang ist ebenfalls ein Spezialkabel Pflicht. HDMI oder DVI bleiben außen vor. Dafür ist aber beispielsweise der Anschluss einer Spielkonsole wie der Wii kein Problem. Die Einbindung der Sony PSP erfolgt über das Sony-AV-Kabel und das mitgelieferte A/V-Kabel. Damit können Kinder beispielsweise in der Ferienwohnung im Urlaub auch ohne TV-Gerät spielen. Beim iPhone laufen ohne Jailbreak nur Videos, mit Jailbreak auch Spiele. Der Beamer arbeitet mit Android-Handys zusammen, sofern sie über einen Video-Ausgang verfügen. Besitzer von Smartphones mit Windows Phone 7 bleiben außen vor, da der Anschluss zwar über den USB-Port physikalisch möglich ist, aber keine Signalübertragung erfolgt.
Wer so flexibel wie möglich sein und alle Anschlussmöglichkeiten nutzen will, hat vom Volumen her schnell mehr Kabelmaterial als der Beamer groß ist. Hier empfiehlt sich der Griff zur größeren Tasche, da die mitgelieferte Aufbewahrungstasche ausschließlich Platz für den Projektor und zur Not noch für die Fernbedienung bietet.
Praktisch: An der Unterseite hat Philips ein Standardgewinde verbaut, womit sich der PicoPix nicht nur auf dem mitgelieferten Ministativ, sondern auf jedem üblichen Stativ bei Bedarf befestigen lässt. Der Projektionswinkel lässt sich außerdem auch ohne Stativ über den kleinen ausklappbaren Standfuß an der Unterseite um 6 Grad leicht verändern.
Das kleine dreibeinige Stativ ist praktisch, allerdings auch etwas kippelig. Aufgrund des Schwerpunktes sollten die zwei Füße seitlich nach vorne und einer gerade nach hinten ausgerichtet werden. Ist der PicoPix aufgebaut, empfiehlt sich der Einsatz der Fernbedienung.
Die kleine mitgelieferte Fernbedienung ist mit wenigen selbsterklärenden Tasten ausgestattet. Wird der Projektor eingeschaltet, erscheint sofort das Menü mit den Auswahloptionen „Videos“, „Quelle“, „Bilder“, „Ordneransicht“, „Musik“ und „Einstellungen“. Damit erhält man sofort Zugriff auf die wichtigsten Funktionen. Dank des internen Media-Players lassen sich Filme auch ohne PC oder Notebook abspielen und Fotos können direkt von der Karte über den Kartenleser schnell für eine größere Runde an die Wand projeziert werden. Der PicoPix verfügt über einen integrierten MP4-Player (H.264, XVID, Flash Video, M-JPEG), unterstützt die Videoformate PAL, SECAM, NTSC und Full HD, die Audio-Formate MP3 und WAV sowie die Bildformate JPEG, PNG und BMP. Andere Formate wie beispielsweise PPT, PPTX oder PDF werden leider nicht verarbeitet.
Das Menü zeigt zunächst immer die Daten des internen Speichers an. Sobald eine Speicherkarte eingesetzt oder ein externes Medium angeschlossen wird, erfolgt eine Analyse des Mediums und die Bilder der Karte werden in einer Miniaturansicht dargestellt. Es gibt dann die Möglichkeit, mit der Fernbedienung auf ein bestimmtes Bild zu springen. Von dort aus startet der Beamer immer die Diashow mit der zuvor festgelegter Anzeigedauer pro Bild. Über die Fernbedienung gibt es allerdings keine Möglichkeit, vor oder zurück zu springen. Diese Funktion ist nur am Gerät selbst verfügbar. Wer sich ein Bild länger ansehen will, muss auf der Fernbedienung die Pause-Taste drücken. Hier würde man sich etwas mehr Komfort wünschen. Auch sollte man unbedingt eine Struktur festlegen, da es keine Suchfunktion gibt. Praktisch ist die Zoom-Funktion.
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