Vergangene Woche hat Cisco sein Tablet Cius vorgestellt. Das Gerät wird – anders als viele selbst- und fremdernannten iPad-Konkurrenten – von seinem Hersteller ganz klar als Business-Tablet positioniert. Ähnlich geht Fujitsu bei seinem zur CeBIT angekündigten und inzwischen verfügbaren Windows-7-Tablet Stylistic Q550 vor.
Diese Kategorie hatte allerdings bisher nicht besonders viel Erfolg: Cisco-Rivale Hewlett-Packard blieb mit dem im Vorfeld viel beachteten Windows-Tablet HP Slate 500 im Herbst vergangenen Jahres weit hinter den Erwartungen zurück. Research in Motion machte es mit seinem Playbook zwar deutlich besser – aber auch hier lagen die Erwartungen des Publikums über denen, die das Gerät bislang erfüllen konnte. Um zu sagen, wie sich das ebenfalls als Business-Gerät angekündigte und vorgestellte Angebot von Avaya (das inzwischen nur noch als „Video Desktop Device“ beworbene Avaya Flare) und das Tablet von Fujitsu auf dem Markt schlagen, ist es noch zu früh.
Hat Cisco – das in dem Segment Endgeräte ja völlig neu ist und daher nichts zu verlieren hat – gut aufgepasst und aus den Fehlern der Vorgänger gelernt? Braucht der Markt überhaupt ein Business-Tablet – oder passt er sich die vorhandenen Consumer-Tablets, allen voran das iPad, einfach seinen Bedürfnissen an und macht sie durch Workarounds zu business-tauglichen Geräten? All diese Fragen lagen bei der Cius-Vorstellung in der Luft – und hätten im Idealfall von Cisco beantwortet werden sollen.
Auf den ersten Blick ähnelt das Cisco Cius stark dem Playbook. Es fühlt sich auch so ähnlich an – etwas klobiger, als das glänzende und schlanke iPad 2 oder Samsungs Galaxy Tab (zumindest dessen 8,9- und 10-Zoll-Varianten). Auch HPs TouchPad, dem vielfach noch am ehesten zugetraut wird, dem iPad paroli bieten zu können, fühlt sich ein bisschen schicker und etwas moderner an als das Cius.
Dennoch hat das Cisco-Gerät gegenüber dem Playbook und dem HP Slate einige Vorteile. Dazu zählt auf alle Fälle die native E-Mail-App mit Unterstützung für IMAP, POP, Exchange und multiplen E-Mail-Accounts – persönliche und geschäftliche.
Tom Puorro, Senior Director Produktmanagement von Ciscos Collaboration-Sparte, hob diesen Aspekt nicht umsonst als einen von potenziellen Kunden mit als ersten nachgefragten Punkt hervor. Andererseits ist es eigentlich eine Selbstverständlichkeit – oder sollte es zumindest nach dem Theater sein, dass RIM durchzustehen hatte, als es das Playbook ohne auslieferte. Cisco konzentriert sich für das Cius natürlich auf seine eigene, auf Android 2.2 gestützte Software-Suite. Sie wird aber nur selten den Ausschlag bei einer Kaufentscheidung geben. Kunden werden diese viel häufiger von scheinbar so kleinen Dingen wie E-Mail-Support abhängig machen – seien es nun gewerbliche oder private Käufer.
Zu den weiteren Stärken des Cius gehört die enge Integration in bestehende Cisco-Angebote, vor allem WebEx und das Telepresence- beziehungsweise Videokonferenzangebot. Verbreitet sind in Firmen auch Cisco-VoIP-Telefone – mit denen das Cius über eine Telefon-Docking-Station offenbar nahtlos zusammenarbeitet und mit denen zusammen es sogar als Virtual Desktop fungieren kann. Cisco-Vertreter witzelten bei der Produktvorstellung sogar darüber, dass man nun seinen Windows-PC weit weg lassen könne, etwa in Alaska – da wo er hingehöre – und dennoch von überall auf der Welt Zugriff habe.
Diese Sticheleien als „Angriff auf Microsoft“ zu interpretieren, wäre etwas weit hergeholt. Es zeigt aber die Richtung, in die es geht: Der Markt – und mit ihm auch Cisco – sucht nach neuen Grundsätzen, wie in Zukunft in Firmen gearbeitet wird. Und dabei muss er notwendigerweise den aktuellen Anforderungen in Firmen voraus sein, denn wer nichts Passendes anbieten kann, wenn sich die Anwender für Veränderung entscheiden, gerät unrettbar ins Hintertreffen.
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