Der Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs e.V. (FoeBuD) hat von der Deutschen Telekom eine Spende über 150.000 Euro bekommen. Das teilte der Bielefelder Bürgerrechtsverein in seinem Juli-Newsletter mit. „Wir haben diskutiert, ob wie die Spende annehmen wollen und uns schließlich dafür entschieden“, heißt es darin.
Der FoeBuD richtet unter anderem die deutschen BigBrother-Awards aus und hatte im Jahr 2008 die Telekom mit dem Negativ-Preis bedacht. Der Konzern erhalte den Award „für die illegale Nutzung von Telefonverbindungsdaten zur Bespitzelung von Telekom-Aufsichtsräten und Journalisten“, lautete damals die Begründung der Jury. „Dies ist ein beispielloser Vertrauensbruch gegenüber ihren Mitarbeitern, Kunden und der gesamten Öffentlichkeit.“
Es müsse anerkannt werden, dass sich die neue Konzernspitze um Aufklärung bemüht habe, teilte der FoeBuD jetzt mit. Die Telekom hatte im November 2010 angekündigt, 1,7 Millionen Euro an gemeinnützige Organisationen zu spenden.
Man habe vorab keine Information darüber erhalten, wie hoch die Spende sein würde, so der FoeBuD. Ende Februar 2011 habe die Telekom dann 150.000 Euro überwiesen. „Das Geld geht in unsere Arbeit für Datenschutz, Bürgerrechte und eine lebenswerte Welt im digitalen Zeitalter.“ Zudem könne man mit der Spende zwei neue Stellen finanzieren.
Die Entgegennahme der Spende bedeute nicht, dass man sich auf einen „Ablasshandel“ einlasse, betonte der Verein. Man werde der Telekom, aber auch anderen Konzernen sowie Behörden, weiterhin kritisch auf die Finger schauen.
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