Sony will aufgrund sinkender Nachfrage die Fertigung von portablen MiniDisc-Playern im September nach knapp 20 Jahren einstellen. Das berichtet die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei. MiniDisc-Medien und Stereoanlagen, die das Format abspielen können, wird Sony aber weiterhin produzieren.
Die MiniDisc (MD) hatten die Japaner 1991 auf der Consumer Electronics Show vorgestellt. Laut dem damaligen Präsidenten und CEO von Sony, Norio Ohga, sollte sie Klangqualität, Haltbarkeit und schnellen Direktzugriff von CDs mit der Kompaktheit, Aufzeichnungsmöglichkeit und Stoßfestigkeit von Kassetten vereinen.
Die ersten MD-Produkte kamen 1992 auf den Markt. Bis März 2011 hat Sony selbst rund 22 Millionen Einheiten verkauft. Hinzu kommen Millionen MD-Geräte von anderen Herstellern, die die Technik lizenziert haben. Dazu zählen Kenwood, Panasonic und Sharp.
Eine MiniDisc nutzt zur Speicherung von Daten ein magneto-optisches Verfahren. Die durch eine Plastikhülle geschützte Scheibe hat einen Durchmesser von 6,4 Zentimeter und ist damit etwa halb so groß wie eine CD.
Vor allem nach der Einführung des MDLP-Formats, einer Weiterentwicklung des Audio-Codecs ATRAC, erfreute sich die MiniDisc großer Beliebtheit. Damit ließen sich bis zu 320 Minuten Musik auf einem 80-Minuten-Medium speichern, wenn auch auf Kosten der Tonqualität. Mit den ersten Musikplayern wie Apples iPod, die über große Festplatten oder viel Flashspeicher verfügten, ging es mit der MiniDisc seit Anfang des letzten Jahrzehnts jedoch stetig bergab. Auch die Vorstellung einer Hi-MD mit 1 GByte Speicherkapazität konnte die Entwicklung nicht aufhalten.
Aktuell produziert Sony nur noch einen einzigen portablen MiniDisc-Player, den MZ-RH1. In den Hochzeiten stellte das Unternehmen jedes Jahr über ein halbes Dutzend neuer Geräte vor. Den Support für das Musikverwaltungsprogramm SonicStage, mit dem sich MD-Dateien auf einen Computer übertragen ließen, hat Sony allerdings seit längerem eingestellt. Es ist keine zu Windows 7 kompatible Version verfügbar; das Programm lässt sich nur virtualisiert im XP-Modus (PDF) von Windows 7 Professional und Windows 7 Ultimate (Enterprise) betreiben.
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