Gerichte in den USA und Kanada haben den Verkauf von rund 6000 Patenten von Nortel Networks an ein von Apple und Microsoft angeführtes Konsortium genehmigt. Die Entscheidung fiel gestern bei einer gemeinsamen Anhörung von Richtern beider Länder, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet.
Dem Bericht zufolge ging die dem Verkauf vorausgegangene Auktion über 19 Runden. Apple habe sich dem Konsortium erst in den letzten fünf Runden angeschlossen. Intel, das das erste Gebot abgegeben habe, habe sich schließlich mit Google zusammengeschlossen, um gegen das Konsortium anzutreten.
Neben Apple und Microsoft gehören EMC, Ericsson, Research In Motion und Sony zu den neuen Eigentümern der Nortel-Patente. Der Kaufpreis beträgt 4,5 Milliarden Dollar. Dafür erhält die Gruppe Patente und Patentanträge, die Techniken für Mobilfunk, 4G-Netze, optische Netze, Daten- und Sprachnetzwerke, Internet und Halbleiter abdecken.
Nortel hatte 2009 Insolvenz angemeldet. In den neunziger Jahren war der in Toronto ansässige Netzwerkausrüster noch 250 Milliarden Dollar wert und beschäftige mehr als 90.000 Mitarbeiter. Die Kreditkrise und der wirtschaftliche Abschwung der Jahre 2001 und 2002 hatten ihn jedoch schwer getroffen.
Schon im April bot Google 900 Millionen Dollar für das Patentportfolio. Aufgrund des großen Interesses an der Patentsammlung musste Nortel den Beginn der Auktion um eine Woche verschieben.
Aufgrund einer zunehmenden Zahl von Patentstreitigkeiten wird es für Unternehmen immer wichtiger, sich mit einem umfassenden Patentportfolio vor Klagen der Konkurrenz zu schützen. Im Zentrum vieler Auseinandersetzungen stehen derzeit Mobilgeräte. An laufenden Verfahren sind unter anderem Apple, HTC, Microsoft, Motorola, Nokia und Samsung beteiligt.
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