Microsoft hat wie angekündigt im Juli vier Sicherheitsupdates bereitgestellt, die insgesamt 22 Schwachstellen beseitigen. Eine als „kritisch“ eingestufte Lücke besteht im Bluetooth-Stack unter Windows Vista und Windows 7 (MS11-053). Ein Angreifer könnte mit speziell gestalteten Bluetooth-Paketen die Kontrolle über ein System übernehmen. Betroffen sind nur Bluetooth-fähige Systeme.
Das Risiko, dass die Anfälligkeit aktiv ausgenutzt wird, stufte Microsoft-Sprecher Jerry Bryant als gering ein. „Ein Angreifer müsste sich in Sichtweite seines Opfers befinden und zudem mit Hilfe von Brute Force die Netzwerkadresse ermitteln“, erklärte Bryant. Es gebe zwar Tools für diesen Zweck, die seien aber teuer und benötigten viel Zeit, um ihre Arbeit zu verrichten. „Es ist eine ernste Sache, aber ich denke nicht, dass wir in nächster Zukunft aktive Exploits sehen werden.“
„Das Problem mit Bluetooth ist, dass Nutzer oftmals ihre Geräte aktiviert haben und ihnen nicht klar ist, dass sie auch senden“, sagte Marcus Carey, Sicherheitsforscher bei Rapid 7. „Das gilt insbesondere für alle Anwender, deren Rechner mit einem internen Bluetooth-Gerät ausgestattet sind oder die über USB angeschlossene Bluetooth-Kopfhörer, -Eingabegeräte oder -Drucker verwenden.“
Die drei anderen Updates bezeichnet das Unternehmen als wichtig. Der Patch MS11-054 stopft 15 Löcher in den Windows-Kernelmodustreibern. Im Windows Client/Server-Runtime-Subsystem stecken weitere fünf Fehler, die das Update MS11-056 korrigiert. Beide Fixes betreffen Windows XP, Windows Server 2003, Windows Vista, Windows Server 2008, Windows 7 und Windows Server 2008 R2. Das vierte Update (MS11-055) steht für Visio 2003 Service Pack 3 zur Verfügung.
Darüber hinaus hat Microsoft ein Whitepaper mit dem Titel „Mitigating Software Vulnerabilities“ bereitgestellt. Es richtet sich an IT-Profis und enthält Informationen über die Sicherheitsfunktionen Datenausführungsverhinderung (DEP) und Adress Space Layout Randomization (ASLR).
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