Das deutsch-österreichische W3C-Büro in Berlin hat einen öffentlichen Thementag zu „Barrierefreiheit/Acessability und Sprachtechnologie im Web“ angekündigt. Er wird am 19. September in der Humboldt-Universität zu Berlin stattfinden. Mitveranstalter ist der Partner Xinnovations.
Im Fokus der Diskussion stehen die Voraussetzungen für ein „Web für alle“, beispielsweise eine leicht verständliche Sprache. Ziel ist es, herauszufinden, welche Ansätze für ein barrierefreies Web relevant und umsetzbar sind. Auch sollen Standardisierungs- und Projektthemen gefunden werden.
Das W3C will am Aktionstag Web-Accessibility-Experten mit Forschern zusammenbringen, die Anforderungen an eine leichte Sprache formulieren sollen. Ebenso zu Gast sind sprachtechnologische Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die Lösungen beitragen können. Auch Vertreter von Unternehmen, die solche Programme einsetzen und am Markt etablieren könnten, werden dabei sein.
Bisher gibt es den Veranstaltern zufolge zu dem Thema wenig Forschung und Erkenntnisse, um konkrete Anforderungen herauszufiltern. Die Beliebtheit von Übersetzungssoftware wie Google Translate habe in den vergangenen Jahren insbesondere der automatisierten Übersetzung Auftrieb gegeben. Sprachtechnologie habe jedoch wesentlich mehr Methoden und Anwendungen zu bieten.
Beispielsweise werden Werkzeuge entwickelt, mit denen sich die Qualität von Sprache automatisiert überprüfen lässt. Solche Programme gehen den Veranstaltern zufolge weit über die Möglichkeiten von Rechtschreibkontrollen hinaus. Sie könnten Texte in einer Sprache leichter verständlich und zudem über Sprachgrenzen hinaus zugänglich und damit leichter übersetzbar machen.
Das World Wide Web Consortium (W3C) hatte Mitte Februar das deutsch-österreichische Büro in Berlin eröffnet. Es befindet sich in den Projekträumen des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI). Das W3C arbeitet weltweit mit regionalen Organisationen zusammen. Derzeit hat das Konsortium 314 Mitglieder, darunter neben Google, HP und IBM auch die Deutsche Telekom, die Fraunhofer-Gesellschaft und SAP.
Die 18 Regionalbüros sollen die internationale Beteiligung am W3C voranbringen. Sie befinden sich in Australien, den Benelux-Staaten, Brasilien, China, Finnland, Griechenland, Großbritannien und Irland, Indien, Israel, Italien, Korea, Marokko, im Senegal, in Spanien, Südafrika, Schweden, Ungarn – und seit Februar auch in Deutschland und Österreich.
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