Im Gegensatz zu den deutschen Fußballfrauen ist das Bremer Team „B-Human“ zum dritten Mal in Folge Weltmeister geworden – im Roboterfußball. Es gewann das RoboCup-Endspiel in Istanbul mit 11:1 gegen die „Nao Devils“ aus Dortmund. Im ganzen Turnier lag die Torbilanz bei 62:1 – und das, obwohl die Entwickler von B-Human nach eigenen Angaben die Software ihrer Roboter offenlegen und zum Herunterladen anbieten.
B-Human ist ein studentisches Projekt des Fachbereichs Mathematik und Informatik der Universität Bremen, das in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Sichere Kognitive Systeme des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) durchgeführt wird. Das Team spielt in der Standard Plattform League. Hier wird mit einheitlicher Hardware gespielt: dem humanoiden Roboter „Nao“ von Aldebaran Robotics. Die Herausforderung liegt in dieser Liga also in der Software-Entwicklung beziehungsweise der Künstlichen Intelligenz.
Beim diesjährigen RoboCup in Istanbul traten in der Standard Plattform League 27 Teams aus 18 Ländern gegeneinander an. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Zahl der Roboter pro Mannschaft von drei auf vier. Das führte laut DFKI zu engeren Räumen; die Spieler mussten sich stärker koordinieren.
Dazu nutzte B-Human einen eigens entwickelten Wegplaner, der den Roboternkickern helfen sollte, sich durch die gegnerischen Reihen zu schlängeln. Zudem wusste jedes Teammitglied nahezu jederzeit, wo der Ball sich gerade befand – selbst wenn es ihn nicht sehen konnte. Die Spieler sprachen sich auch ab, wer von ihnen den Ball im Auge behielt.
Im vergangenen Jahr hatte sich B-Human im Finale mit 6:1 gegen das Team „rUNSWift“ der University of New South Wales (Australien) durchgesetzt. Der RoboCup ist eine internationale Initiative von Wissenschaftlern, um die Forschung in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Robotik voranzutreiben. Langfristiges Ziel ist es, ein RoboCup-Team zu entwickeln, das den amtierenden menschlichen Fußballweltmeister schlagen kann. Frühestens soll es 2050 soweit sein.
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