Indien hat eine Reihe von Unternehmen, darunter Google und Skype, aufgefordert, den Sicherheitsbehörden des Landes eine Überwachung ihrer Dienste zu ermöglichen. Sachin Pilot, Minister für Telekommunikation und Informationstechnologien, begründete den Schritt mit dem Kampf gegen Terrorismus und andere Verbrechen, wie das Wall Street Journal meldet.

„Es gibt eine ganze Liste mit Firmen, denen nahegelegt wurde, einen Zugang zu schaffen und Lösungen bereitzustellen“, sagte Pilot demnach gegenüber Reportern. „Strafverfolgungsbehörden, das Innenministerium und Geheimdienste benötigen die Informationen für die nationale Sicherheit.“ Indien befürchtet dem Bericht zufolge, dass Terroristen die Dienste von Google und Skype nutzen, da sie verschlüsselt sind und von den Behörden nicht überwacht werden können. Beide Unternehmen haben nach eigenen Angaben bisher noch keine offiziellen Anfragen der indischen Regierung erhalten.

Derzeit verhandelt Indien noch mit Research In Motion über einen Zugriff auf dessen Business-E-Mail-Dienst. Der kanadische Handyhersteller hat den Behörden schon Systeme zur Kontrolle seines Messaging- und Internetdiensts zur Verfügung gestellt. Die Überwachung von Firmen-E-Mails sei aber unmöglich, da es eine dafür benötigte Technik nicht gebe, hieß es vonseiten RIMs.

Nokia hatte laut Wall Street Journal im Dezember Server in Indien eingerichtet, damit Behörden des Landes ihren Enterprise-E-Mail-Dienst kontrollieren können. Eine Möglichkeit zur Überwachung sieht Indien als Voraussetzung dafür an, dass Unternehmen verschlüsselte Services im Land anbieten dürfen. Ebenfalls vergangenes Jahr hatte Indien Anbieter wie Google und Skype schon einmal aufgefordert, ebenfalls lokale Server für ihre Dienste zu betreiben. Damit würden sie unter indisches Recht fallen, und die Behörden hätten einen legalen Zugang zu Kommunikationsdaten.

ZDNet.de Redaktion

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