Wie vermutet haben Nokia und Siemens ihre Verkaufspläne für das schwächelnde Joint Venture Nokia Siemens Networks (NSN) vorerst auf Eis gelegt. Wie der Netzwerkausrüster mitteilte, wurden die Gespräche mit interessierten Finanzinvestoren ohne Ergebnis beendet. Nun wollen der finnische Handyhersteller und der Münchner Siemens-Konzern auf eigene Faust „den Marktwert des Unternehmens weiter steigern“, wie NSN-Chairman Olli-Pekka Kallasvuo erklärte.
Mit Kosteneinsparungen soll die Wettbewerbsfähigkeit des eigenständigen Joint Venture verbessert werden. Dabei setzt man vor allem auf hohe Effizienz und Innovationskraft in den Bereichen mobiles Breitband, Services und Kundenmanagement.
Wie die Financial Times unter Berufung auf Insiderkreise berichtet, denken Nokia und Siemens offenbar auch über einen Börsengang nach. Zwar hatte Siemens-Finanzchef Joe Kaeser noch im Januar einen derartigen Schritt ausgeschlossen, aufgrund der aktuellen Lage könnten die Konzerne jedoch einen Strategiewechsel erwägen. Sonst bleiben ihnen nur die Optionen, weiteres Geld in NSN zu stecken oder das Joint Venture praktisch zu verschenken. Das hätte jedoch milliadenschwere Abschreibungen zur Folge. Daher gilt ein Börsengang als wahrscheinlicher.
2007 hatten Nokia und Siemens ihre jeweiligen Netzwerkssparten in dem Joint Venture gebündelt. Beide Firmen besitzen einen Anteil von 50 Prozent. Nokia hält allerdings vier der sieben Aufsichtsratssitze und hat damit die Kontrolle über das Gemeinschaftsunternehmen.
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