Der stellvertretende US-Verteidigungsminister William Lynn hat den Verlust von 24.000 militärischen Geheimdokumenten eingeräumt. Sie waren im März bei einem Angriff auf ein Rüstungsunternehmen entwendet worden. Lynn nannte keine weiteren Details zu der Attacke. Die Hintermänner vermuten die USA jedoch im Ausland.
In den vergangenen zehn Jahren seien mehrere Terabytes Daten aus den Netzwerken von Rüstungsfirmen gestohlen worden, die mit dem Verteidigungsministerium zusammengearbeitet hatten. „Einige der Daten waren banal, wie Spezifikationen für Kleinteile von Panzern, Flugzeugen und U-Booten“, sagte Lynn. Es seien aber auch Daten von Überwachungssystemen, Satellitenkommunikationssystemen und Netzwerksicherheitsprotokollen abhanden gekommen.
Um die Sicherheit zu verbessern, habe das Verteidigungsministerium in Zusammenarbeit mit dem Heimtatschutzministerium ein Pilotprojekt zum Austausch als geheim eingestufter Informationen gestartet. Das „Data Industrial Base“ genannte Vorhaben bezieht demnach die Regierung, Zulieferer sowie Internet Service Provider ein. Die Regierung überwache aber keine Kommunikation im privaten Sektor, betonte Lynn. Die Teilnahme sowie Weitergabe von Daten über mögliche Bedrohungen seien zudem freiwillig.
„Auch wenn wir erst damit angefangen haben, die Effizienz des Pilotprojekts zu prüfen, hat es schon jetzt die Einbrüche bei einigen teilnehmenden Industriepartnern gestoppt“, so Lynn weiter. Man habe außerdem viel über unterschiedliche Techniken gelernt, die für das Eindringen in Netzwerke benutzt würden. Als nächste Schritte zum Schutz gegen Cyberangriffe werde das Department of Defense neue Netzwerk-Architekturen entwickeln und sich auf interne Bedrohungen konzentrieren. Zudem sollen aktive Verteidigungsmaßnahmen vor weiteren Einbrüchen schützen.
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