Das Hackerkollektiv Anonymous arbeitet offenbar an einem eigenen Social Network. Dort wird es – anders als bei Google+ und Facebook – allerdings keine Pflicht geben, seinen Klarnamen anzugeben. Die Domain anonplus.com haben die Aktivisten schon registriert; noch befindet sich dort allerdings eine Platzhalterseite.
Mittlerweile trägt das Social Network den Namen „Anon+“. Unter der Domain presstorm.com stellen die Hacker weitere Informationen zum Projekt bereit. „Die Ära der Schafe ist vorüber. Die Internetze sind nicht länger euer Gefängnis“, steht dort zu lesen.
Allem Anschein nach handelt es sich bei dem Schritt um eine Reaktion auf den Rauswurf aus Google+: Ein Konto namens „Your Anon News“ ist nach Angaben der Gruppe gesperrt worden, ebenso wie die dazugehörige Google-Mail-Adresse. „Es hat nicht gerade lang gedauert, von Google+ verbannt zu werden“, schreiben die Hacker in einem Blogeintrag. Den Hackern zufolge wurde noch eine Handvoll anderer Profile gesperrt, die mit ihnen in Verbindung gebracht wurden.
Andrew Brunner, Software-Entwickler bei Google, hatte in einem Google+-Eintrag Nutzer dazu angehalten, Konten mit „offensichtlich falschen Namen“ zu melden. „Wir wollen, dass Google+ ein Platz für echte Menschen ist, die sich mit echten Menschen verbinden“, so Brunner. Später stellte er jedoch klar, dass es sich dabei nicht um den im Pass eingetragenen Namen handeln muss. „Die AGB lassen Raum für Interpretationen. Dort steht: ‚Daher müssen Sie bei Google Profile den Namen verwenden, den Sie auch für gewöhnlich im Alltag benutzen.'“
Anonmyous feiert sein angekündigtes Social Network indes schon jetzt als „Revolution“. „Heute heißen wir euch willkommen, um etwas Neues zu beginnen – ein Soziales Netz, in dem es keine Angst vor Zensur oder Ausfällen geben wird und wo sich niemand zurückzuhalten braucht.“ 17 Entwickler, die am Projekt beteiligt sind, werden auf der Seite genannt. Einen Zeitplan für eine Veröffentlichung gibt es aber noch nicht.
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