Microsoft ermöglicht Nutzern von Google Health ab sofort, mit ihren Krankenakten zu seinem eigenen Online-Angebot HealthVault zu wechseln. Google Health schließt nach drei Jahren Testbetrieb zum Jahresende, wie Google am 24. Juni mitgeteilt hatte. Es gilt als wahrscheinlich, dass der Dienst kaum mehr als eine Handvoll Anwender hatte – Microsofts Angebot wäre damit eher symbolischer Natur.
Für die Migration stellt Microsoft ein Software-Tool bereit. Die Übertragung der sensiblen Daten soll durch das Protokoll Direct Project gewährleistet werden. Es wurde von der US-Gesundheitsbehörde eingeführt und ermöglicht nur Berechtigten eine Einsicht in vom Nutzer online gestellte Daten.
Sowohl Google Health als auch HealthVault von Microsoft sind als zentrale Ablage von Patientenakten konzipiert. Die Nutzer können dort ihren Gesundheitszustand überwachen und Unterlagen sammeln. Ihre Akte enthält auch Arzttermine und Krankenhausaufenthalte mit automatischem Registrierungssystem. Da zudem alle Medikamentenverordnungen gespeichert werden, können darauf zugreifende Ärzte oder das System selbst unerwünschte Nebenwirkungen leichter erkennen.
Bisher haben sich aber wenige Anwender von den Vorteilen eines solchen Diensts überzeugen lassen. Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre überwiegen. Auch gibt es bisher in den USA – dem primären Zielmarkt für die Einführung – kaum Ärzte und Krankenhäuser, die selbst einen dieser Services nutzen und daher den Patienten dazu raten.
Auch Microsofts Übertragungstool wird ihm vermutlich nicht viele neue Kunden bescheren – aber es lässt sich als Bekenntnis interpretieren. Anders als Google hat der Konzern seinen medizinischen Dienst noch nicht abgeschrieben – wohl auch, weil Microsoft mit einer Reihe von Softwareprodukten im Gesundheitssektor engagiert ist, etwa der Analysesoftware Amalga.
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