Anon+ ist von türkischen Rivalen gehackt worden (Bild: via The Escapist).

Rivalen des Hackerkollektivs Anonymous sind in die Website von Anon+ eingedrungen. Es dürfte sich um eine Racheaktion handeln: Die Hacker hinterließen ein verunstaltetes Anonymous-Logo sowie den Spruch „Wir sind TURKYE. Wir sind AKINCILAR. Dieses Logo passt besser zu euch. Wie könnt ihr es wagen, euch gegen die Welt zu erheben? Glaubt ihr wirklich, ihr wärt das Osmanische Reich?“

Akincilar bezeichnet den Namen einer Stadt sowie einer Region in der Türkei. Eine Gruppe von mutmaßlich türkischen Hackern, die Websites mit militant pro-türkischen Nachrichten knackte, soll den Begriff als Alias verwendet haben.

Gizmodo zitiert einen Hinweis eines türkischen Lesers. Demnach ist Akincilar auch ein „Terminus in der Osmanischen Armee, der Angreifer oder so etwas Ähnliches bedeutet. Grund ist die Attacke von Anonymous auf die Websites der türkischen Regierung. Diese ‚Osmanische Angreifer‘-Typen haben das als einen Angriff auf unser Land aufgefasst – und haben mit ihren ganzen nationalistischen Gefühlen zurückgeschossen.“

Nach Informationen von The Escapist hat Anonymous damit begonnen, den Schaden an Anon+ zu reparieren. Auf Twitlonger findet sich eine Nachricht eines Anonymous-Mitglieds, deren Authentizität in Frage gestellt wird. Darin heißt es: „Es sieht so aus, als hätte die Hackergruppe AKINCILAR beschlossen, wir böten dem Durchnittsmenschen zu viel Freiheit und müssten gestoppt werden.“ Der Angriff auf anonplus.com zeige, dass die Anhänger von Anonymous völlig außer Kontrolle geraten seien.

„Vor zwei Tagen haben wir ein Posting veröffentlicht, dass der Name Anon+ einen falschen Eindruck erweckt, einen Eindruck, der untergräbt, was wir tun möchten. Wir haben diese Mitteilung veröffentlicht, damit die Unwissenden unter Anonymous verstehen, dass wir Journalisten sind und keine Hacker. Wir wollten eine soziale Site, von der jeder ein Teil sein kann, ohne Angst, zum Schweigen gebracht zu werden.“


Anfang der Woche war unter der Domain anonplus.com dieses Logo zu sehen (Screenshot: ZDNet).

Anonymous arbeitet nach eigenen Angaben an einem Social Network. Dort wird es – anders als bei Google+ und Facebook – allerdings keine Pflicht geben, seinen Klarnamen anzugeben. Die Domain anonplus.com haben die Aktivisten vor kurzem registriert; aufgrund des Angriffs leitet sie derzeit aber auf eine andere Site des Hackerkollektivs um.

Es handelt sich um eine Reaktion auf den Rauswurf aus Google+: Ein Konto namens „Your Anon News“ war nach Angaben der Gruppe vergangene Woche gesperrt worden, ebenso wie die dazugehörige Google-Mail-Adresse. „Es hat nicht gerade lang gedauert, von Google+ verbannt zu werden“, schreiben die Hacker in einem Blogeintrag. Anonymous zufolge wurde noch eine Handvoll anderer Profile wegen mutmaßlicher Verbindungen zum Kollektiv gesperrt.

ZDNet.de Redaktion

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