Gartner: Zahl der Nutzer mobiler Bezahldienste steigt 2011 auf 141 Millionen

Gartner schätzt, dass in diesem Jahr 141 Millionen Nutzer ihre mobilen Geräte verwenden werden, um Waren und Dienstleistungen zu bezahlen. Das entspricht einem Zuwachs von 38,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Volumen mobiler Bezahlvorgänge soll auf 86,1 Milliarden Dollar (59,9 Milliarden Euro) ansteigen, 76 Prozent mehr als 2010.

Die Branche wächst Gartner zufolge trotz einer nur schleppenden Einführung mobiler Bezahltechnologien. Mobilfunkunternehmen, Handel und Finanzdienstleister versuchten, Verbraucher für auf der Nahfunktechnik Near Field Communication basierende Bezahldienste zu gewinnen, aber die Implementierung der Technologie erfolge nur langsam, da die wichtigsten Anbieter bisher noch nicht zusammenarbeiteten, um die benötigten Komponenten zur Verfügung zu stellen.

„In Industrieländern loben Unternehmen die Perspektiven, die NFC bietet, ohne die Komplexität des Service-Modells zu erkennen“, sagte Sandy Shen, Research Director bei Gartner. „Wir glauben, dass NFC-Bezahldienste erst in vier Jahren im Massenmarkt ankommen werden. Die größte Herausforderung ist, das Verhalten der Nutzer zu ändern, indem sie davon überzeugt werden, statt mit Bargeld und Karten mit ihren Mobiltelefonen zu bezahlen.“

Überweisungen und aufladbare Guthaben werden laut Gartner die „Killer-Anwendungen“ sein, die mobile Bezahldienste in Industrieländern voranbringen werden. „Das gilt vor allem in Osteuropa, dem Nahen Osten und Afrika, wo diese beiden Dienste 2011 54 beziehungsweise 32 Prozent aller Transaktionen ausmachen“, so Shen weiter.

In Nordamerika und Westeuropa sieht Gartner Einkäufe im Online-Handel als treibende Kraft für mobile Bezahldienste an. „Dank des Erfolgs von Online-Marktplätzen wie Apples App Store und den Bemühungen führender Internet-Händler wie Amazon und Ebay, wird der Kauf von Waren alle anderen Verwendungszwecke weit übersteigen“, sagte Shen. „Wir sagen voraus, dass 2011 Wareneinkäufe für 90 und 77 Prozent aller Transaktionen in Nordamerika respektive Westeuropa verantwortlich sein werden.“

ZDNet.de Redaktion

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