Oracle hat den Blog des früheren Sun-CEO Jonathan Schwartz von seiner Website entfernt. Darunter war ein Eintrag vom November 2007, in dem der Manager, dessen Unternehmen damals der Eigentümer von Java war, Googles Pläne für ein auf der Java-Plattform aufbauendes Mobilbetriebssystem begrüßte.
Wie Groklaw berichtet, gratulierte Schwartz Google damals zu „seiner neuen Java/Linux-Handy-Plattform Android.“ Sun werde zudem die Entwicklerplattform NetBeans zur Verfügung stellen. „Wir haben viel Arbeit geleistet, um Entwickler auf allen javabasierten Plattformen zu unterstützen, und wir freuen uns, Googles Android zu dieser Liste hinzufügen zu können.“
Nach Ansicht von Mark Webbink, Anwalt und Autor des Groklaw-Artikels, ist nun entscheidend, ob diese und andere Äußerungen von Sun-Managern eine Übereinkunft darstellen, dass Google und anderen keine Gefahr durch Suns Patente droht. Möglicherweise habe Sun Google so zu den angeblichen Patentverletzungen ermutigt oder zumindest den Anschein erweckt, es sei damit einverstanden, so Webbink.
Google könne argumentieren, dass der im US-Recht geltende Grundsatz „Estoppel“ erfüllt sei. Er gibt vor, dass Handlungen eines Anspruchsinhabers, in diesem Fall Oracle als Rechtsnachfolger von Sun Microsystems, die Durchsetzung seiner Ansprüche verhindern können.
Google selbst scheint den Blogeintrag als ein wichtiges Beweisstück für seine Verteidigung anzusehen. Seinen Schriftsätzen zufolge war Schwartz‘ Blog am 31. März 2011 noch online. Unklar ist, wann Oracle den Blog entfernt hat.
Die Blogs anderer ehemaliger Sun-Mitarbeiter sind weiterhin auf der Oracle-Website verfügbar. Dazu gehört auch der Blog des Java-Erfinders James Gosling. Er hatte Oracle kurz nach der Übernahme von Sun verlassen und Oracle-CEO Larry Ellison als „Larry, Fürst der Finsternis“ bezeichnet. Seit Ende März arbeitet Gosling für Google.
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