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Fachinformatiker Systemintegration: So sehen Ausbildung und Berufsalltag aus

Jan Dirnberger ist Fachinformatiker Systemintegration bei der Spacenet AG. Das Unternehmen wurde 1993 in München gegründet, Geschäftsmodell war zunächst die Unternehmensvernetzung per Satellit samt Internetanschluss. Schon ein Jahr später ging es hauptsächlich um Internetanbindung ohne Satellit, die Satellitenlinie wurde bald darauf eingestellt, geblieben ist sie lediglich im Firmenlogo. Heute gehören zum Angebot neben dem reinen Internetzugang für Firmen auch eine Reihe von Dienstleistungen rund um Hosting, Messaging und Zusammenarbeit. Seit dem Jahr 2000 bildet Spacenet Fachinformatiker mit dem Ziel aus, sie auch zu übernehmen.

ZDNet: Wie kommt man zu dem Beruf Fachinformatiker Systemintegration?

Jan Dirnberger: Ich habe mit der Schule damals einen Informationstag beim Arbeitsamt besucht, bei dem man sich über verschiedene Berufe informieren konnte und aufgrund eines Fragebogens dann verschiedene Vorschläge bekommen hat. Für die dort ausgegebenen Berufe gab es dann auch Informationsblätter. Nach der Entscheidung für den Fachinformatiker Systemintegration habe ich mir eine Liste der offenen Ausbildungsstellen beim Arbeitsamt ausgedruckt und mich beworben.

ZDNet: Wie sah der vorherige Ausbildungsweg aus?


Jan Dirnberger, Fachinformatiker Systemintegration bei der Spacenet AG (Bild: Spacenet).

Jan Dirnberger: Nach zehn Jahren in der Schule, davon fünfte bis zehnte Klasse auf dem Gymnasium haben mich schlechte Noten in ein paar Fächern und der ohnehin fehlende Wunsch zum Studium davon überzeugt, eine Ausbildung zu machen. Dass ich was Technisches machen wollte, war eh klar. Ich würde es heute nicht anders machen.

ZDNet:Wie verlief die Ausbildung?

Jan Dirnberger: Meine Ausbildung ging von 2002 bis 2005 und dauerte 2,5 Jahre. Sie wurde während der Ausbildung wegen guter Leistung und guter Noten verkürzt.

ZDNet: Wie sieht die tägliche Arbeit aus? Was macht man als Auszubildender Fachinformatiker für Systemintegration bei Spacenet?

Jan Dirnberger: Ich denke nicht, dass hier genügend Platz dafür ist (lacht). Ich habe in der Ausbildung so gut wie alle Abteilungen kennengelernt – neben den technischen wie Support, Netzwerk, Unix und Entwicklung auch die organisatorischen wie Buchhaltung, Sachbearbeitung und Vertrieb. Alles hat mir im Rückblick etwas gebracht. Zu wissen, wie die anderen (nicht-technischen) Abteilungen arbeiten, bringt mir viel Hintergrundwissen, das auch heute in meiner technischen Umgebung noch sehr nützlich ist.

Ich denke die Ausbildungsinhalte variieren sehr stark je nach Firma. Bei einem Internetprovider wie Spacenet kann man wahnsinnig breit, aber durchaus auch tief technische Hintergründe mitbekommen. Wenn man den Fachinformatiker bei einer Anwaltskanzlei lernt, beschränkt sich das natürlich auf die dort vorhandene Umgebung, also primär Client-Support und wenig Hardware beziehungsweise Server-Administration. Ich kann nur jedem Interessenten empfehlen, den Fachinformatiker in einer Firma zu lernen, deren Hauptgeschäft auch im IT-Bereich liegt!

ZDNet: Welche Eigenschaften sind für den Beruf zusätzlich zu den geforderten fachlichen Qualifikationen noch wichtig?

Jan Dirnberger: Nichts ist wichtiger als das Eigeninteresse – der Spieltrieb -, der dazu motiviert, selbst nach Zusammenhängen zu suchen und mehr lernen zu wollen. In der Breite der Ausbildungsinhalte bekommt man Schwierigkeiten, sowohl später im Job als auch schon bei den IHK-Prüfungen, wenn man sich darauf verlässt, dass einem alles zugetragen wird. Ich bilde mittlerweile selbst aus, und wenn ich einen Kandidaten vor mir habe, versuche ich, primär herauszufinden, wie es um das logische Verständnis und die Eigenverantwortlichkeit und -motivation steht.

ZDNet: Was macht in dem Beruf besonders Spaß? Was eher weniger?

Jan Dirnberger: Das ist eine sehr subjektive Geschichte. Ich kenne viele Kollegen, die gerne basteln, Lösungen suchen, aber zum Beispiel nicht gerne Dokumentation schreiben. Ich mag gerade das besonders: Die Ordnung in das Chaos zu bringen, etwas mit Nachhaltigkeit aufzusetzen und zu hinterlassen. Aber natürlich gehe ich auch mit Begeisterung an ein kniffliges Problem und freue mich danach, wenn ich es lösen konnte.

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ZDNet.de Redaktion

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