Adobe Systems hat eine Software zum Download freigegeben, die komplexe Lösungen mit HTML 5 ermöglicht. „Edge“ ist derzeit noch ein öffentlicher Vorab-Release im Rahmen der Adobe Labs. Die finale Version kommt erst nächstes Jahr. Ihr Name war im Juni erstmals genannt worden.
Bisher war Flash bei Adobe die erste Wahl, wenn es um komplexe Webinhalte ging. Mit Edge beweist das Unternehmen seine von ihm selbst oft beschworene Vielseitigkeit, und dass es nicht an einer – möglicherweise sterbenden – Plattform hängt. Produktmanager Devin Fernandez sagt: „Wir haben gesehen, dass HTML reicher wird. Wir sehen, dass mehr Aufgaben, die früher Flash vorbehalten waren, jetzt mit Webstandards erledigt werden.“ Dazu zählen neben dem eigentlichen HTML auch JavaScript oder Cascading Style Sheets (CSS).
Die Vorabversion von Edge konzentriert sich auf Animationen für Webseiten, die es vor allem mit von JavaScript kontrolliertem CSS realisiert. Solche Effekte ließen sich freilich auch von Hand erstellen, mit Edge geht es aber schneller und erfordert weniger Kenntnisse. Zentrale Komponente ist ein Zeitplan, der auflistet, wann welche Vorgänge beginnen sollen. Es sind noch viele weitere Features geplant. Welche Priorität bekommen, hängt laut Fernandez nicht zuletzt von den Wünschen der Nutzer ab.
Edge integriert sich mit Adobes Website-Verwaltungstool Dreamweaver, sodass sich Animationen in bestehende Projekte einfügen lassen. Außerdem verfügt Edge über einen eigenen Browser auf Basis von WebKit, der im Zentrum der Oberfläche eine Vorschau anbietet.
Auf der To-Do-Liste von Adobe stehen als Nächstes Video- und Audio-Elemente – bisher unterstützt es nur Bilder in den Formaten SVG, PNG, GIF und JPEG. An Formen werden derzeit nur Rechtecke (auch mit runden Ecken) angeboten. Hier sollen weitere kommen, etwa Kreise und Ovale, außerdem von Events (etwa Mausklicks) ausgelöste Aktionen und Unterstützung von Canvas, einem 2D-Zeichen-Standard aus dem Umfeld von HTML 5.
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