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Satellite Pro L770: Arbeitstier mit mattem 17,3-Zoll-Panel

Mit seiner Satellite-Pro-Serie versucht Toshiba den Spagat zwischen Consumer- und Business-Laptop. Im Falle des Satellite Pro L770-116 haben die Japaner einen Core i5-2410M sowie eine Consumer-Grafik vom Typ Nvidia Geforce GT 525M mit einem matten 17,3-Panel vereint. Letzteres wird gerade hierzulande auf Interesse stoßen, da Consumer-Geräte bis auf wenige Ausnahmen nur mit spiegelndem Display zu haben sind.

Design

Mit seinem Chassis aus anthrazitfarbenem, geriffeltem Kunststoff sieht das Toshiba Satellite Pro L770 sehr schlicht aus – man könnte auch sagen bieder. Ganz klar: Dem optischen Anspruch nach handelt es sich eher um ein Arbeitstier als einen Hingucker. Der Displaydeckel gibt schon bei leichtem Druck deutlich nach, der Rest des Chassis ist jedoch stabil. Weiße LEDs an der Vorderseite werten das Gerät optisch etwas auf. Edle Materialien wie Alu sind nicht zu finden.

Aufgrund des 17,3-Zoll-Displays und der daraus resultierenden eher großen Abmessungen von 41,36 mal 27 mal 2,79 (Vorderseite) bis 3,79 Zentimeter ist das Toshiba klar als Desktop-Ersatz positioniert. Auch das Gewicht von 2,75 Kilo animiert nicht dazu, ständig damit auf Achse zu sein.

Tastatur und Touchpad

Toshiba bringt im L770 eine Tastatur mit Ziffernblock unter. Auch bei starkem Druck gibt sie kaum nach. Die Tasten haben ausreichenden Hub und einen gut definierten Anschlag. Negativ fällt die etwas schmal geratene Enter-Taste auf. Alle Tasten haben eine glatte Oberfläche. Eine leicht konkave Form, wie man sie beispielsweise bei Lenovos Thinkpads findet, führt die Finger ein wenig besser. Das wäre beim Toshiba besonders nützlich, da es sich nicht um eine Chicklet-Tastatur handelt, sondern die Tasten direkt nebeneinander angeordnet sind. Insgesamt lässt es sich mit dem L770 aber komfortabel tippen.

Das Touchpad ermöglicht eine präzise Steuerung des Mauszeigers. Unverständlich ist, dass Toshiba es nicht ein wenig größer gemacht hat. Platz dafür wäre da gewesen.

Display

Der 17,3-Zoll-Screen löst 1600 mal 900 Pixel auf. Schriften sind in der Windows-Standardskalierung nicht zu klein, trotzdem kann man viele Inhalte darstellen. Der nächste Schritt wäre dann ein Full-HD-Display. Erfreulicherweise verbaut Toshiba ein mattes Panel, störende Reflexionen, die gerade bei einem großen Screen negativ auffallen, sind nicht festzustellen. Kontrast und Einblickwinkel könnten aber etwas besser sein. Die im Rahmen positionierte Webcam löst 640 mal 480 Bildpunkte auf.

Schnittstellen

Leider sind alle Schnittstellen an den Seiten im vorderen Bereich auf Höhe der Handballenauflage untergebracht. Hinten sitzen der Lüfter (links) beziehungsweise der DVD-Brenner (rechts). Eingesteckte Kabel sind den Händen im Weg. Da der L770 aufgrund seiner Größe eher Desktop-Replacement als mobiler Begleiter ist, hätte man eine bessere Design-Entscheidung von Toshiba erwartet.

Auf der linken Seite findet man einen Kartenleser für die Formate SDXC (bis 64 GByte), Memory Stick, Memory Stick Pro und MMC. Außerdem HDMI, USB 3.0, Gigabit-Ethernet und VGA. Rechts sitzen Kopfhörer, Mikrofon und zwei USB-2.0-Ports. Vorne und hinten gibt es keine Schnittstellen.

Komponenten und Leistung

Im L770 sorgt ein Intel Core i5-2410M für Rechenleistung. Der Doppelkern mit Hyperthreading gehört zur Sandy-Bridge-Generation, hat 3 MByte L2-Cache und läuft mit 2,3 GHz Basistakt. Turbo Boost übertaktet einen Kern innerhalb der thermischen Grenzen zeitweise bis auf 2,9 GHz. Von der integrierten Hardwarebeschleunigung für AES-Verschlüsselung profitieren Anwendungen wie Truecrypt oder Winzip 14 beim Packen verschlüsselter Archive.

Neben der in die CPU integrierte Intel HD 3000 hat das Toshiba eine diskrete Nvidia Geforce GT 525M mit 1 GByte DDR-Grafikspeicher an Bord. Per Nvidia Optimus übernimmt die DirectX-11-Lösung bei anspruchsvollen Anwendungen wie Spielen die Grafikberechnungen, bleibt ansonsten aber abgeschaltet. Niedriger Stromverbrauch und gute Leistung lassen sich so in einem Gerät vereinen. Man sollte aber bedenken, dass des sich bei der GT 525M lediglich um eine Mittelklasse-Grafik handelt. Wer bei 3D-Spielen in Sachen Grafikqualität Höchstleistung erwartet, sollte sich nach einem Gerät mit schnellerer GPU umsehen, etwa der Geforce GT 540M.

Lange Zeit waren 4 GByte RAM so etwas wie die Standard-Ausstattung bei Notebooks. Mehr Arbeitsspeicher hatten allenfalls mobile Workstation an Bord. Das ändert sich derzeit: So kommt das Toshiba mit 8 GByte DDR3-1333-RAM. Sie werden vom vorinstallierten Windows 7 Professional (64 Bit) voll ausgeschöpft. Letzteres ermöglicht im Gegensatz zur Home-Premium-Version den Einsatz des Geräts in Domänen-Netzwerken. Die Wahl es OS ist ein weiteres Zeichen dafür, dass Toshiba mit dem L770 auch Business-Anwender ansprechen will.

Bei der Festplatte gibt es keine Besonderheiten: Das Laufwerk arbeitet mit überdurchschnittlichen 7200 Umdrehungen pro Minute (Standard: 5400 Umdrehungen pro Minute) und bietet mit 750 GByte üppigen Speicherplatz.

Das Notebook verfügt über zahlreiche Verbindungsmöglichkeiten: Neben Gigabit-Ethernet sind WLAN nach 802.11b/g/n sowie Bluetooth 3.0 an Bord. 802.11a, das dem Anwender in funkverseuchten Stadtwohnungen bessere Verbindungen ermöglichen würde, unterstützt das WLAN-Modul leider nicht.

Im PC Mark Vantage, der Performance des Gesamtsystems abbildet, erreicht das Toshiba sehr gute 6203 Punkte. Der Crystal Diskmark 3.0 zeigt um etwa 20 Prozent höhere Werte als bei einem 5400er Laufwerk. Auch die 3D-Leistung kann sich sehen lassen: Im DirectX-11-Benchmark schafft das Gerät 741 Punkte.

Akkulaufzeit und Software

Beim Surfen per WLAN im Internet hält der wechselbare 47-Wh-Akku etwas dreieinhalb Stunden durch, was angesichts des großen Displays ein ordentlicher Wert ist. Aufgrund der großen Abmessungen und des relativ hohen Gewichts wird die Akkulaufzeit für die meisten Anwender aber ohnehin eine untergeordnete Rolle spielen.

Auf dem Notebook ist wie üblich ein umfangreiches Softwarepaket installiert. Dazu gehören neben einigen Toshiba-Tools McAfee Internet Security mit kostenlosen Updates für 30 Tage, Nero BackItUp & Burn Autobackup Essentials, Skype, Bing Toolbar, Windows Live Essentials sowie Nero Multimedia Suite 10 Essential.

Fazit

Wer sich am etwas biederen Aussehen des Toshiba Satellite Pro L770-116 nicht stört, findet in dem Gerät einen soliden 17-Zöller. Das Notebook bietet eine gute Leistung, die abgesehen von anspruchsvollen 3D-Spielen für die meisten Anwendungen mehr als ausreichend ist. Zudem bekommt man ein im reinen Consumer-Segment fast ausgestorbenes, mattes Display. Dank der Windows-7-Pro-Version ist sogar ein Einsatz im Domänen-Netzwerk möglich. Trotzdem bleibt das Gerät zu einem Preis von 800 Euro bezahlbar. Nachteile sind der etwas kontrastschwache Screen sowie die Positionierung der Schnittstellen auf Höhe der Handballenauflage.

ZDNet.de Redaktion

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