China wehrt sich gegen Spionagevorwürfen in westlichen Medien

Die Volksrepublik China wehrt sich gegen Andeutungen in westlichen Medien, sie könnte hinter Cyberangriffen wie „Shady RAT“ stecken. Die staatliche Zeitung „The People’s Daily“ nennt solche Berichte „unverantwortlich“. Eine Gegendarstellung in der englischsprachigen Publikation ist für die chinesische Regierung ein typisches Verfahren; eine offizielle Stellungnahme gibt es – auch in dem Artikel – nicht.

Mit „Shady RAT“ hatten Unbekannte jahrelang Regierungen ausspioniert, aber auch Organisationen wie die Vereinten Nationen, die Welt-Anti-Doping Agentur WADA und das Internationale Olympische Komitee. Die Welle an Cyberangriffen hatte McAfee nach eingehender Untersuchung gemeldet. Die Sicherheitsforscher schrieben, sie vermuteten einen Staat hinter den Attacken, nannten aber keinen Namen.

In der heutigen Ausgabe von The People’s Daily heißt es weiter, solche unbegründeten Verdächtigungen könnten „der US-Wirtschaft schaden“. „Eine Verbindung zwischen China und Internet-Hackern herzustellen, ist unverantwortlich. Nach einem Anstieg von Angriffen auf bekannte internationale Firmen und Organisationen in diesem Jahr haben manche westlichen Medien doch tatsächlich China als ‚die schwarze Hand hinter den Szenen‘ beschrieben.“

Indizien lassen jedoch vermuten, dass die Verbindung nicht ganz so konstruiert ist wie von China behauptet. Operation Aurora, die außer Google rund 20 andere US-Firmen traf, war unter anderem hinter den Mail-Konten chinesischer Dissidenten her. In den Diplomatentelegrammen, die Wikileaks veröffentlicht hat, fand sich der Verdacht auf chinesische Hintermänner im gehobenen Dienst. Und seit Juni beschäftigt sich auch die Sicherheitsbehörde der US-Regierung mit gehackten Regierungskonten bei Google Mail.

ZDNet.de Redaktion

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