Nokia Siemens Networks (NSN) hat mit dem Stellenabbau bei der von Motorola übernommenen Netzwerksparte begonnen. Wie ein NSN-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärte, sind von den Entlassungen 1500 der weltweit insgesamt 6900 Mitarbeiter betroffen, insbesondere in den Technikbereichen GSM und Wimax. Als erstes müssen Arbeiter in Großbritannien gehen.
NSN und Motorola hatten Mitte Juli 2010 eine Übernahmevereinbarung in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar getroffen. Die Transaktion sollte ursprünglich bis Ende 2010 abgeschlossen sein, verzögerte sich jedoch aufgrund kartellrechtlicher Bedenken der chinesischen Regierung gleich mehrmals.
Mitte März hieß es, NSN werde den Kauf von Motorolas Netzwerksparte neu verhandeln, um die Bedenken auszuräumen. Es wollte auf den GSM-Bereich von Motorola verzichten. Die EU hatte den Kauf schon Mitte Dezember genehmigt. Erst Ende April 2011 stimmte auch Peking zu.
Nachdem Gespräche mit Finanzinvestoren über einen Verkauf von NSN gescheitert waren, kündigten die Mutterkonzerne Nokia und Siemens Mitte Juli an, das schwächelnde Joint Venture selbst zu sanieren. Die Entlassungen sind Teil von Kosteneinsparungen, mit denen die Wettbewerbsfähigkeit des eigenständigen Unternehmens verbessert werden soll. Dabei setzt man vor allem auf hohe Effizienz und Innovationskraft in den Bereichen mobiles Breitband, Services und Kundenmanagement.
2007 hatten Nokia und Siemens ihre jeweiligen Netzwerkssparten in dem Joint Venture gebündelt. Beide Firmen besitzen einen Anteil von 50 Prozent. Nokia hält allerdings vier der sieben Aufsichtsratssitze und hat damit die Kontrolle über das Gemeinschaftsunternehmen.
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