Wegen des Verdachts der banden- und gewerbsmäßigen Erpressung und der Computersabotage haben die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt (BKA) vergangene Woche vier Wohnungen von Tatverdächtigen in Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern durchsucht. Wie die Behörden jetzt mitteilten, waren am dem Einsatz rund 40 Polizeibeamte des BKA und der Länderpolizei beteiligt. Den Beschuldigten im Alter von 17 bis 23 Jahren wird vorgeworfen, im Sommer 2010 die Betreiber von rund 30 Webshops erpresst zu haben. Sie verlangten von den Geschäftsleuten Zahlungen in Höhe von 50 bis 250 Euro. Ihren Forderungen verliehen sie mit DDoS-Attacken Nachdruck.
Durch die erfolgreichen Angriffe waren die Shops jeweils mehrere Stunden nicht erreichbar. Die dadurch verursachten Umsatzeinbußen belaufen sich nach vorläufigen Schätzungen der Ermittlungsbehörden auf mindestens 100.000 Euro. Den Onlinehändlern drohten die Beschuldigten mit weiteren Angriffen auf deren Server, falls sie nicht bezahlen. Das BKA rät Shopbetreibern, sich in vergleichbaren Fällen an die Polizeibehörden zu wenden.
Ende Juni hatte das Bundeskriminalamt seinen Bericht „Cybercrime Bundeslagebild 2010“ (PDF) vorgestellt. Demnach ist die Zahl der in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfassten Cybercrime-Fälle im vergangenen Jahr um 19 Prozent auf fast 60.000 gestiegen. Cybercrime umfasst Straftaten, die mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik oder gegen diese begangen werden. Bei fast der Hälfte (rund 27.000) dieser Fälle handelte es sich um Computerbetrügereien, etwa das Phishing von Onlinebanking-Daten oder den missbräuchlichen Einsatz von Kreditkartendaten. In dem Bericht hatte das BKA auch darauf hingewiesen, dass verschiedene Formen der digitalen Erpressung zugenommen haben, wobei Täter eine Art Lösegeld dafür fordern, dass sie beispielsweise gestohlene Daten nicht weitergeben oder Angriffe auf die Unternehmenswebsite unterlassen.
Der registrierte Schaden aller Cybercrime-Delikte ist laut dem BKA-Bericht um zwei Drittel auf insgesamt rund 61,5 Millionen Euro (2009: fast 37 Millionen) gewachsen. Besonders stark zugenommen hat Phishing im Zusammenhang mit Online-Banking. 2010 wurden dem BKA etwa 5300 Fälle gemeldet, 82 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die durchschnittliche Schadenssumme betrug rund 4000 Euro pro Fall.
Einer Umfrage (PDF) des Bitkom zufolge, die ebenfalls Ende Juni vorgestellt wurde, haben 70 Prozent aller deutschen Internet-Nutzer ab 14 Jahren schon einmal negative Erfahrungen im Web gemacht. Viren und andere Schadprogramme stehen dabei für 47 Prozent der User an erster Stelle. Im Vorjahr waren es noch 43 Prozent. Jeder Siebte fühlte sich von einem Geschäftspartner betrogen, beispielweise bei Online-Auktionen. Fast verdoppelt hat sich die Zahl der Anwender, deren Zugangsdaten zu Plattformen, E-Mail-Diensten, Auktionshäusern oder Online-Banking ausspioniert wurden. Vor einem Jahr waren es noch rund 3,7 Millionen, nun sind es knapp 7 Millionen.
Bitkom und BKA haben gemeinsam ein Informationsblatt (PDF) mit den wichtigsten Empfehlungen zur Vorbeugung herausgegeben. Sie wollen auch in Zukunft bei der Aufklärung der Nutzer eng kooperieren.
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