Panasonic, Samsung, Sony und XpanD wollen einen gemeinsamen Standard für 3D-Shutterbrillen entwickeln. Die sogenannte Full-HD 3D Glasses Initiative will dafür Funkfrequenzen und „mehrere Arten von Infrarot-Systemprotokollen“ nutzen. Derzeit lassen sich die 3D-Brillen eines Herstellers nicht mit einem Fernseher eines anderen Anbieters verwenden. Mit dem neuen Standard sollen Modelle auf den Markt kommen, die zu allen neuen 3D-Fernsehern kompatibel sind – unabhängig vom Hersteller.
XpanD, das 3D-Brillen produziert, fordert schon länger die Entwicklung eines Standards. Im vergangenen Jahr sagte Ami Dror, Chief Strategy Officer des Unternehmens, im Interview mit ZDNet: „Wenn Sie sich den Super Bowl auf einer Party ansehen, erwarten Sie dann, dass der Gastgeber 15 Brillen bereithält? Nein, das werden Sie nicht.“ Das Fehlen eines Standards sei auch ein Problem für den Handel, der für die Fernseher jedes Herstellers eigene Brillen anbieten müsse.
Shutterbrillen stehen vor allem wegen ihres oft klobigen Designs und der teils hohen Preise in der Kritik. Samsung bietet sie schon ab 50 Dollar an, bei anderen Herstellern kosten sie aber auch über 100 Dollar. Dennoch dominieren Shutterbrillen den Markt, weil andere Techniken zur 3D-Darstellung noch nicht ausgereift sind. Samsung zufolge lag ihr Marktanteil in den USA im ersten Halbjahr bei 96 Prozent. 3D-Fernseher, für die keine Brillen benötigt werden, dürften erst in mehreren Jahren den Massenmarkt erreichen.
Einer Nielsen-Umfrage zufolge sind die Brillen aber auch ein Grund dafür, dass Verbraucher vom Kauf von 3D-Fernsehern Abstand nehmen. Im September 2010 gaben 57 Prozent der Befragten an, wegen der Brillen keinen 3D-Fernseher zu erwerben.
Samsung, Panasonic und die anderen Firmen wollen den fertigen Standard ab September lizenzieren. Erste universelle Shutterbrillen werden voraussichtlich 2012 in den Handel kommen. Sie sollen abwärtskompatibel zu 2011 vorgestellten 3D-Fernsehern sein.
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