Google hat ein Abkommen mit Frankreichs größtem Verlag Hachette Livre getroffen. Es verschafft dem Suchanbieter Zugriff auf Tausende Bücher, die zwar vergriffen, aber noch urheberrechtlich geschützt sind. Die Werke sollen für Googles Buchsuche gescannt und auch über Googles E-Book-Store Editions angeboten werden, der voraussichtlich noch in diesem Jahr in Frankreich starten wird.
Wie die New York Times berichtet, enthält die Vereinbarung eine wichtige Einschränkung: Hachette Livre behält die Kontrolle darüber, welche Titel Google scannen und verkaufen darf, so wie es auch bei urheberrechtlich geschützten Büchern der Fall ist, die noch gedruckt werden.
Die Einigung mit Hachette Livre ist für Google ein erster Teilerfolg in Frankreich. Derzeit läuft noch eine Klage der Verlage Gallimard, Flammarion und Albin Michel. Google soll ohne Genehmigung insgesamt 9797 Werke für seine Buchsuche gescannt haben, weshalb die Verlage 9,8 Millionen Euro Schadenersatz fordern.
Ende 2009 gewann der zur Unternehmensgruppe La Martinière gehörende Verlag Editions du Seuil ein Urheberrechtsverfahren gegen Google. Das Gericht sprach La Martinière 300.000 Euro Schadenersatz zu. Zudem musste der Suchanbieter die fraglichen Inhalte aus seinem Angebot entfernen.
Auch in den USA ist der Streit über Googles Buchsuche noch nicht beigelegt. Ende März hatte ein US-Gericht das zwischen Google, der amerikanischen Authors Guild und der Association of American Publishers ausgehandelte Google Book Settlement gekippt. Es regelt, wie der Internetkonzern mit Büchern umgehen darf, die zwar vergriffen, aber noch urheberrechtlich geschützt sind.
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