Studie: Android- und iOS-Apps speichern sensible Informationen unverschlüsselt

Laut einer Studie von ViaForensics speichern viele Android- und iOS-Apps sensible Informationen im Klartext ab. In 76 Prozent der Fälle wurden Nutzernamen unverschlüsselt abgelegt. 10 Prozent der getesteten Anwendungen speicherten gar Passwörter auf dieselbe Weise.


ViaForensics beurteilten die getesteten Apps mit Hilfe eines Ampelsystems. 39 von 100 fielen durch (Bild: ViaForensics).

Die Sicherheitsforscher führten zwischen November 2010 und Juni 2011 eine Reihe von Tests durch. Sie analysierten Anwendungen aus verschiedenen Kategorien, darunter Apps für Finanzen, Soziale Netze, Produktivanwendungen sowie Shopping-Apps. Jede wurde mit Hilfe eines Ampelsystems bewertet: Rot steht für „Durchgefallen“, Gelb für „Warnung“ und Grün für „Bestanden“. Eine Warnung bedeutete, dass Informationen zwar teilweise nicht akkurat gesichert waren, den Nutzer aber keinem signifikanten Risiko aussetzen.

Von 100 getesteten Apps fielen 39 durch; nur 17 erhielten ein „Bestanden“ und 44 Anwendungen kamen mit einer Warnung davon. Finanz-Apps schnitten dabei am besten ab: 14 von 32 stellten sich als sicher heraus, 10 weitere bekamen gelbes Licht.

ViaForensics zufolge fügten die Entwickler in den meisten Fällen Verschlüsselungen hinzu. Entgegen der Erwartung, eine Verschlüsselung könne die Performance beeinträchtigen, seien alle Apps flüssig zu handhaben gewesen, urteilen die Sicherheitsforscher. Unter den durchgefallenen Anwendungen waren Mint für iPhone und Android, Square für iPhone sowie Wikinvest für iPhone.

Die Social-Networking-Anwendungen schnitten weniger gut ab: 14 von 19 Apps sicherten die Daten gänzlich unzureichend. Keine erhielt grünes Licht, und keine verschlüsselte die Nutzernamen. Viele verschlüsselten zudem weder Passwörter noch Nutzungsdaten – etwa LinkedIn für Android, Foursquare für Android, Kik für iPhone und Android.

Bei den Produktivitätsanwendungen ergab sich ein ähnliches Bild: Nur drei von 35 absolvierten den Test erfolgreich. Unter anderem Apps für Google Mail, iPhone Mail, WordPress und Yahoo Mail speicherten E-Mail-Inhalte im Klartext ab. Die meisten Shopping-Apps kamen mit einer Warnung davon. Zwar bestand keine den Text, aber nur zwei von 14 fielen durch. Die Analysten hoben Groupon für Android hervor, ebenso wie eine inoffizielle Starbucks-App, die die volle Kreditkartennummer eines Anwenders speicherte.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

3 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

6 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

1 Woche ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

1 Woche ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

1 Woche ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

1 Woche ago