Amazons Cloud-Dienst löscht versehentlich Kundendaten

Ein Softwarefehler hat dazu geführt, dass Amazon Web Services (AWS) Kundendaten abhanden gekommen sind. Der Fehler steckt in der Storage-Software des Unternehmens. Amazon arbeitet nach eigenen Angaben mit seinen Kunden an einer Wiederherstellung der verlorenen Daten. Es weist aber darauf hin, dass es dabei zu Inkonsistenzen kommen kann, die möglicherweise wiederum zu Problemen mit Applikationen führen, die auf die Informationen angewiesen sind.

Die ersten Daten waren nach Angaben AWS schon am Sonntag gelöscht worden. Gestern Nachmittag war das Unternehmen immer noch damit beschäftigt, Informationen, die auf Amazons Elastic Block Storage (EBS) abgelegt waren, wiederherzustellen. Für einige Kunden dauert der Ausfall somit schon drei Tage an.

„Unabhängig von dem Problem mit der Stromversorgung haben wir einen Fehler in der EBS-Software gefunden, die ungenutzte EBS-Snapshots aufräumt“, heißt es auf der Status-Website der Amazon Web Services. „Bei der Ausführung dieser EBS-Software wurden einer oder mehrere Blöcke in einigen EBS-Snapshots fälschlicherweise gelöscht.“

Instanzen von Amazons Cloud-Diensten nutzen EBS normalerweise, um Daten zu speichern. Die Daten befinden sich auf separater Hardware und werden über eine Netzwerkverbindung bereitgestellt. Der Fehler liegt in dem Teil, der als „Snapshots“ bezeichnete Abbilder der EBS-Daten verwaltet.

Die Erstellung der benötigten Recovery-Snapshots könne unter Umständen einige Zeit dauern, da „AWS dafür große Datenmengen bewegen und verarbeiten muss“, erklärte Amazon weiter. Die Recovery-Snapshots stellt Amazon über die jeweiligen Kundenkonten zur Verfügung.

Schon in der Vergangenheit war Amazon wegen Elastic Block Storage kritisiert worden. „Amazons EBS ist in Bezug auf Performance und Zuverlässigkeit eine Lachnummer und ein konstantes Problem für Reddit“, sagte ein früherer Reddit-Programmierer im März, nachdem ein Fehler in EBS zu einem Ausfall von Reddit, Quora und anderen Websites geführt hatte.

Am Wochenende hatte ein Blitzschlag einen Transformator getroffen, der einem Stromversorger für Amazons Rechenzentrum in Dublin gehörte. Der Blitz löste ein Feuer und eine Explosion ausgelöst. Anschließend waren in einer der drei Availability Zonen der Region EU-West-1 Dienste wie Elastic Compute Cloud (EC2) und Relational Database Service (RDS) zeitweise gestört.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Apple meldet Rekordumsatz im vierten Fiskalquartal

Die Einnahmen klettern auf fast 95 Milliarden Dollar. Allerdings belastet der Steuerstreit mit der EU…

1 Tag ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im ersten Fiskalquartal

Das stärkste Wachstum verbucht die Cloud-Sparte. Microsoft verpasst bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal…

2 Tagen ago

Bezahlkarten: Infineon verspricht weniger Plastikmüll

Ein Coil-on-Module-Package integriert Chip und Antenne, was den Kartenkörper fast vollständig recycelbar machen soll.

3 Tagen ago

Firefox 132 schließt elf Sicherheitslücken

Mindestens eine Anfälligkeit erlaubt das Einschleusen von Schadcode. Außerdem erweitern die Entwickler den Support für…

3 Tagen ago

Telekom nennt Termin für 2G-Ende

Zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden und den Weg für schnellere…

3 Tagen ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im dritten Quartal

Gewinn und Umsatz legen deutlich zu. Zum Wachstum tragen auch die Sparten Cloud und Abonnements…

3 Tagen ago