Die britische Regierung erwägt, Ausschreitungen durch eine Sperre von Sozialen Netzen vorzubeugen. Das hat Premierminister David Cameron heute in einer Rede vor dem Parlament bekannt gegeben. Es war aus dem Sommerurlaub zu einer Sondersitzung zurückgerufen worden, um die Krawalle in Londoner Bezirken wie Tottenham, aber auch in Industriestädten wie Manchester oder Birmingham zu diskutieren.
„Wer diese schrecklichen Vorgänge sieht, ist sich klar, dass sie über Soziale Netze organisiert wurden“, sagte Cameron. „Informationsfreiheit kann Gutes bewirken. Sie lässt sich aber auch missbrauchen. Wenn Menschen Social Media für Gewalttaten nutzen, müssen wir sie aufhalten.“ Man untersuche zusammen mit der Polizei, den Geheimdiensten und der Kommunikationsbranche, ob es legal möglich sei, Menschen von Sozialen Netzwerken auszuschließen, wenn sie Gewalttaten, Unruhen und Verbrechen planten, sagte der Premier.
Schon Anfang der Woche hatte Blackberry-Hersteller Research In Motion zugesagt, die Behörden bei der Verfolgung der Aufrührer zu unterstützen. Seine verschlüsselte Kommunikation via Blackberry Messenger soll ein bevorzugtes Mittel der Londoner Unruhestifter gewesen sein. Und die Polizei von Manchester drohte gestern via Twitter: „Wenn Sie Soziale Netze genutzt haben, um zu Krawallen aufzurufen, stellen Sie sich darauf ein, dass wir demnächst an Ihre Tür klopfen.“
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