Der IBM 5150, sozusagen der Vater aller PCs, hatte seinen ersten öffentlichen Auftritt vor 30 Jahren: Am 12. August 1981 stellt ihn IBM auf einer Pressekonferenz im Waldorf Astoria Hotel in New York vor. Der IBM 5150 ist nicht nur deshalb bemerkenswert, weil er der PC-Branche den entscheidenden Anstoß zum großen Durchbruch gab, sondern auch, weil mit ihm eine kleine Firma den Weg zum dominierenden Player in der Technologiebranche begann: Microsoft.
Schaut man sich heute die beige Box an, weist sie eigentlich keinerlei herausragende Eigenschaften aus: Weder begeistert das Äußere durch sein Design, noch besticht das Gerät durch Grafik oder Farbpalette. Und der 5150 war nicht einmal der erste PC: Apple, Atari und Commodore stellten längst sogenannte Microcomputer her. Ihnen war IBMs Entwurf in einigen Punkten sogar unterlegen. Und dennoch steht der 5150, mehr als jeder andere Rechner vor ihm, für den Beginn der PC-Revolution
Er veränderte die Art und Weise wie Menschen arbeiten, kommunizieren und sich zerstreuen. Der Beitrag des 5150, der ihn über die Wettbewerber heraushebt und mit dem er sie zu Liebhaberobjekten degradiert, ist die Art, wie er hergestellt wurde. Nervös gemacht durch die Fortschritte, die Apple mit dem Apple II machte, beeilte sich IBM damit, eine Alternative auf den Markt zu bringen. Angesichts des Zeitdrucks entschloss sich IBM das neue Gerät mit Komponenten zu bauen, die nicht von Big Blue stammten – ein dem Konzern bis dahin fremdes Konzept. Dadurch gelang es dem Team um Don Estridge jedoch, innerhalb von 12 Monaten von der Idee zum fertigen Produkt zu gelangen. Das war wesentlich weniger, als bei jedem anderen IBM-Produkt in dieser Zeit.
Der Ansatz, einen Computer mit Bauteilen von der Stange herzustellen, brachte die Branche erst richtig in Schwung. IBM verwendete Intels 8088-Prozessoren. Für das Betriebssystem wendete sich IBM zunächst an Digital Research um dessen Software CP/M zu lizenzieren. Das Zögern und Zaudern der Firma öffnete einem jungen Unetrnehemn die Tür, das bereit war, auf den IBM-Zug aufzuspringen: Microsoft.
Damit hatte IBM das Geschäftsmodell geschaffen, das die PC-Branche heute noch durchdringt. Was inzwischen selbstverständlich erscheint, war damals ein radikales Umdenken: Sich auf andere Firmen zu verlassen, die Bauteile für die eigene Technologie zuliefern. Damals zwang Zeitdruck IBM zu dem Schritt. Letzendlich führte er jedoch zu schnellerer Innovation. Nischenanbieter für Komponenten und Software Geld und Energie investierten, um das von ihnen beigesteuerte Puzzleteil möglichst rasch zu verbessern.
IBM wurde dadurch zum Assemblierer, eine Rolle, die andere leicht nachahmen konnten. Und genau das taten sie. Compaq Computer produzierte den ersten IBM-PC-Klon, wofür es die identische Architektur nutze, die IBM öffentlich geamcht hatte, damit Firmen einfach kompatible Software und Peripherigeräte liefern konnten. Nur ein paar Jahre später war der Markt von solchen Klonen überflutet, was Intel und Microsoft einen Platz im Herzen der IT-Branche sicherte. Das führte wiederum dazu, dass IBM mit rückläufigen Marktanteilen zu kämpfen hatte. Letzendlich legte IBM mit dem Produktionskonzept für den 5150 schon den Grundstein für den Verkauf seiner PC-Sparte an Lenovo gut zwei Jahrzehnte später. Aber das wusste man 1981 natürlich noch nicht.
Es besteht jedoch kein Grund, deshalb Abgesänge auf den PC anzustimmen, wie dies früher schon Steve Jobs getan hat, der davon sprach, dass wir inzwischen in der „Post-PC-Ära“ leben. Das gilt auch für Mark Dean, einen der Mitentwickler des IBM 5150, der heute bei IBM als Chief Technology Officer für die Region Nahost und Afrika verantwortlich ist. In einem von IBM geförderten Blog schreibt er: Es sei richtig und konsequent gewesen, dass IBM die PC-Sparte im Jahr 2005 an Lenovo verkaufte: „Während viele in der Technologiebranche zu dieser Zeit die Entscheidung von IBM anzweifelten, ist heute klar, dass IBM als Vorhut in die Nach-PC-Ära ging.“
„Ich persönlich bin über den PC hinaus“, erklärte Dean. „Ich benutze vorrangig ein Tablet als Computer. … Als ich den PC entwickeln half, dachte ich nicht, dass ich seinen Niedergang noch erleben würde“, fährt Dean fort. „Aber während die PCs weiterhin zu den meistgenutzten Geräten gehören, sind sie nicht mehr ganz vorne dabei im Computing. Sie gehen den Weg der Elektronenröhre, der Schreibmaschine, der Schallplatte, der Kathodenstrahlröhre und der Glühlampen.“
Neu ist die Kritik am PC nicht. Originell auch nicht. Schon vor acht Jahren wurde angesichts schleppender Verkäufe darüber spekuliert. Bisher hat sich das heißgeliebte und vielgehasste Gerät dennoch behauptet. Und wenn bald, so wie von Nvidia-CEO Jen-Hsun Huang gegenüber ZDNet prognostiziert, alle Notebooks dem MacBook Air gleichen, dann ist noch Hoffnung für den PC – vielleicht in anderer Form. Aber auch dem IBM 5150 hätte ein hübsches Äußeres 1981 schon nicht geschadet.
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