Telekom, O2 und Vodafone treiben Handybezahldienst Mpass voran

Die Deutsche Telekom, O2 und Vodafone wollen noch in diesem Jahr ein Gemeinschaftsunternehmen gründen, um ihren Handybezahldienst Mpass zum Durchbruch zu verhelfen. Dazu soll vor allem die für 2012 geplante Unterstützung der Nahfunktechnik Near Field Communication (NFC) beitragen. Das Joint Venture Mpass GmbH wird sich nach Informationen des Handelsblatts vor allem um Vertrieb und Marketing kümmern, aber auch um die Weiterentwicklung des NFC-Systems.

Die Provider hatten Mpass schon im Oktober 2008 gestartet. Allerdings wird der Service bisher kaum genutzt. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Konzernkreise berichtet, dauern die separaten Abstimmungsprozesse in den drei Unternehmen zu lange. Auf einem Markt wie dem für Handy-Payment müssten schnell Entscheidungen gefällt werden. Das soll durch das neue Gemeinschaftsunternehmen möglich sein.

Anfang kommenden Jahres wollen die Partner laut der Zeitung kostenlose NFC-Aufkleber anbieten, die Handys zur mobilen Geldbörse machen sollen. Werden sie außen oder innen am Mobiltelefon angebracht, müssen Kunden es in einem Geschäft nur noch an einem NFC-Lesegerät vorbeiführen, um den Bezahlvorgang zu starten. Die Abrechnung erfolgt über die Mobilfunkrechnung oder das Prepaid-Konto. Derzeit führen die drei Mobilfunkbetreiber nach eigenen Angaben „sehr konkrete Gespräche“ mit Schnellrestaurants, Drogerien und Kaffeehausketten, um sie als Partner zu gewinnen.

Bisher müssen Mpass-Nutzer beim Kauf ihre Handynummer sowie eine selbstgewählte PIN angeben und die Bezahlung mit einer SMS bestätigen. Anschließend wird die Zahlung freigegeben und der Betrag per Lastschrift vom Bankkonto abgebucht. NFC würde den Bezahlvorgang erheblich vereinfachen.

NFC-Bezahlsysteme sind ein Wachstumsmarkt. Laut Juniper Research sollen Nutzer bis 2014 Einkäufe in Höhe von rund 50 Milliarden Dollar darüber abwickeln. Die Marktforscher erwarten, dass sich die Nahfunktechnik spätestens 2012 durchsetzen wird. Derzeit mangelt es noch an kompatiblen Geräten – eines der ersten ist Googles Android-Handy Nexus S. Neben Kreditkartenunternehmen wie Visa und MasterCard arbeiten auch Firmen wie Verifone oder Paypal an solchen Diensten. Google hatte Ende Mai seinen NFC-Bezahldienst Wallet vorgestellt, der bisher nur vom Nexus S unterstützt wird. Mit ihm lassen sich Zahlungen über das PayPass-System von MasterCard ausführen.

ZDNet.de Redaktion

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