Hewlett-Packard steht in intensiven Gesprächen mit Autobauern sowie Herstellern von Haushaltsgeräten, wie das Wall Street Journal berichtet. HP versucht sie davon zu überzeugen, dass das mobile Betriebssystem WebOS ihre Produkte intelligenter und wettbewerbsfähiger machen kann.
Das Betriebssystem, das HP im letzten Jahr mit der Übernahme von Palm für 1,2 Milliarden Dollar erworben hatte, hat sich bereits bei Smartphones und Tablets bewährt, ohne aber im Markt die erwarteten Erfolge feiern zu können. Autobauer wie Gerätehersteller könnten Vorteile darin sehen, dass es über Touchscreen zu bedienen ist und einen vielseitig nutzbaren Zugang zum Internet bietet. Ein Touchscreen würde herkömmliche Knöpfe für die Bedienung ersetzen und darüber hinaus vielleicht Rezepte oder Gutscheine aus dem Internet abrufen. Vor allem die zusätzliche Internet-Funktionalität könnte den Herstellern helfen, sich mit ihren Produkten von der Konkurrenz abzuheben.
HP trifft hier aber auf einen aggressiven Wettbewerb mit Microsoft und Google. Mit Windows Embedded hat Microsoft Betriebssysteme im Markt, die schon heute in unzähligen Produkten zum Einsatz kommen – bis hin zu Fahrzeugen von Ford. Googles Android stößt auch in diesem Bereich auf zunehmendes Interesse. HP kommt mit seinem Angebot relativ spät und wird sich daher anstrengen müssen, die Hersteller zu überzeugen.
Besondere Skepsis scheint in der Autobranche mit ihren langen Produktzyklen zu herrschen. Die Autobauer stören sich an den hektischen Innovationen im Tech-Bereich und fürchten Instabilität. Schon deshalb neigen sie nicht dazu, sich von einem Partner zu verabschieden, um ein neues Betriebssystem zu erproben. „Die Autobranche hat kein Interesse daran, jedes Jahr die Lieferanten zu wechseln“, ließ sich dazu Analyst Thilo Koslowski zitieren.
Mit Whirlpool erklärte ein führender Hersteller von Haushaltsgeräten, WebOS aus einem klaren Grund nicht einsetzen zu wollen: Die Geräte sind für eine relativ lange Lebensdauer konzipiert, und es sei fraglich, ob auch WebOS lange genug Bestand haben werde. Touchscreens hat Whirlpool bislang vermieden, da sie sich nicht für Produkte eigneten, die bis zu 15 Jahre in Betrieb sind. Der Hersteller denkt dennoch über netzwerkfähige Geräte nach, die den Benutzer auf Probleme aufmerksam machen können – zum Beispiel durch eine Textnachricht, wenn die Kühlschranktür offen ist.
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