HP hat bei der Vorstellung der Bilanz für das dritte Geschäftsquartal 2011 eine umfassende Neugliederung des Unternehmens angekündigt. Es wird die Entwicklung und den Verkauf von WebOS-Geräten einstellen, allen voran des Tablets Touchpad und der WebOS-Smartphones. Zudem plant HP mit der Übernahme von Autonomy eine stärkere Ausrichtung auf Software. Dazu passend prüft HP strategische Alternativen für sein PC-Geschäft, darunter eine Auslagerung in ein eigenständiges Unternehmen.
Die Schließung der WebOS-Sparte wird das Ergebnis des Geschäftsjahrs 2011 mit 1,16 bis 1,23 Dollar je Aktie belasten. „Veränderungen können schwierige Entscheidungen mit sich bringen, aber wir unternehmen diese Schritte, um uns besser für die Zukunft zu positionieren“, sagte CEO Léo Apotheker bei einer Telefonkonferenz mit Analysten. Es werde mehrere Quartale dauern, bis die Restrukturierung abgeschlossen sei. Als CEO übernehme er die Verantwortung für die Entscheidungen und Investitionen, um einen größeren Mehrwert für die Anteilseigner zu schaffen.
Der Kauf des auf Enterprise-Software spezialisierten britischen Unternehmens Autonomy soll Apotheker zufolge HP zu höheren Margen verhelfen. Der Wert der Transaktion beträgt rund 10 Milliarden Dollar.
Das dritte Fiskalquartal (bis 31. Juli) schloss HP mit einem Umsatz von 31,2 Milliarden Dollar (21,8 Milliarden Euro) ab, ein Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der GAAP-Nettogewinn stieg um 9 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar (1,3 Milliarden Euro). Beide Kategorien übertreffen knapp die Erwartungen von Analysten.
Im laufenden vierten Quartal rechnet das Unternehmen mit einem Non-GAAP-Aktiengewinn von 1,12 bis 1,16 Dollar bei Einnahmen von 32,1 bis 32,5 Milliarden Dollar. Analysten erwarten einen Überschuss von 1,31 Dollar je Aktie und einen Umsatz von 33,99 Milliarden Dollar.
Zudem korrigierte HP seine Prognose für das Geschäftsjahr 2011 nach unten. Der Umsatz soll nun zwischen 127,2 und 127,6 Milliarden Dollar liegen. Zuvor war das Unternehmen von 129 bis 130 Milliarden Dollar ausgegangen. Der Non-GAAP-Gewinn soll nicht mehr mindestens 5 Dollar je Aktie betragen, sondern nur noch 4,82 bis 4,86 Dollar je Anteilschein. Darin enthalten sind Kosten für die Schließung der WebOS-Sparte.
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