HP stellt WebOS ein und will PC-Sparte abspalten


HPs Jon Rubinstein hatte das jetzt eingestellte WebOS-Tablet Touchpad im Februar 2011 vorgestellt (Bild: James Martin, News.com).

HP hat bei der Vorstellung der Bilanz für das dritte Geschäftsquartal 2011 eine umfassende Neugliederung des Unternehmens angekündigt. Es wird die Entwicklung und den Verkauf von WebOS-Geräten einstellen, allen voran des Tablets Touchpad und der WebOS-Smartphones. Zudem plant HP mit der Übernahme von Autonomy eine stärkere Ausrichtung auf Software. Dazu passend prüft HP strategische Alternativen für sein PC-Geschäft, darunter eine Auslagerung in ein eigenständiges Unternehmen.

Die Schließung der WebOS-Sparte wird das Ergebnis des Geschäftsjahrs 2011 mit 1,16 bis 1,23 Dollar je Aktie belasten. „Veränderungen können schwierige Entscheidungen mit sich bringen, aber wir unternehmen diese Schritte, um uns besser für die Zukunft zu positionieren“, sagte CEO Léo Apotheker bei einer Telefonkonferenz mit Analysten. Es werde mehrere Quartale dauern, bis die Restrukturierung abgeschlossen sei. Als CEO übernehme er die Verantwortung für die Entscheidungen und Investitionen, um einen größeren Mehrwert für die Anteilseigner zu schaffen.

Der Kauf des auf Enterprise-Software spezialisierten britischen Unternehmens Autonomy soll Apotheker zufolge HP zu höheren Margen verhelfen. Der Wert der Transaktion beträgt rund 10 Milliarden Dollar.

Das dritte Fiskalquartal (bis 31. Juli) schloss HP mit einem Umsatz von 31,2 Milliarden Dollar (21,8 Milliarden Euro) ab, ein Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der GAAP-Nettogewinn stieg um 9 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar (1,3 Milliarden Euro). Beide Kategorien übertreffen knapp die Erwartungen von Analysten.

Im laufenden vierten Quartal rechnet das Unternehmen mit einem Non-GAAP-Aktiengewinn von 1,12 bis 1,16 Dollar bei Einnahmen von 32,1 bis 32,5 Milliarden Dollar. Analysten erwarten einen Überschuss von 1,31 Dollar je Aktie und einen Umsatz von 33,99 Milliarden Dollar.

Zudem korrigierte HP seine Prognose für das Geschäftsjahr 2011 nach unten. Der Umsatz soll nun zwischen 127,2 und 127,6 Milliarden Dollar liegen. Zuvor war das Unternehmen von 129 bis 130 Milliarden Dollar ausgegangen. Der Non-GAAP-Gewinn soll nicht mehr mindestens 5 Dollar je Aktie betragen, sondern nur noch 4,82 bis 4,86 Dollar je Anteilschein. Darin enthalten sind Kosten für die Schließung der WebOS-Sparte.

HP hatte Palm – und damit WebOS – im April 2010 übernommen. Der Kaufpreis betrug 1,2 Milliarden Dollar.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago