Research In Motion verhandelt derzeit mit den vier großen Plattenfirmen über einen Musikdienst. Er soll in Blackberry Messenger integriert werden, den Instant-Messaging-Dienst des Unternehmens. Das berichten mehrere Quellen von ZDNet. Mindestens ein Vertrag ist bereits unterschrieben, zwei weitere stehen vor dem Abschluss. Eine Testversion soll in wenigen Wochen starten.
BlackBerry Messenger (BBM) ist ein Dienst, über den Besitzer von Blackberry-Geräten über das Internet kommunizieren können. Wie die Integration konkret aussehen könnte, ist unklar. RIM hat bisher keine Stellungnahme abgegeben.
Die Major Labels – Universal Music Group, Sony Music Entertainment, Warner Music Group und EMI Music – sind sehr interessiert an neuen Vertriebswegen, vor allem solchen, die sich auf Smartphones konzentrieren. Sie wollen nicht von wenigen großen Angeboten – insbesondere Apples iTunes und Amazon Music – abhängig sein, deren Geschäftsmodelle in der Vergangenheit immer wieder zu Reibereien geführt haben. Für RIM ist ein solcher Dienst eine Möglichkeit, über seine Wurzeln als Unternehmenswerkzeug hinaus zu wachsen und sich im Unterhaltungsbereich festzusetzen.
Wenn RIM den Musikdienst ausgerechnet mit BBM verbindet, dann deshalb, weil BMM angesichts der Konkurrenz durch Android und iOS eines der wenigen verbliebenen Alleinstellungsmerkmale der Blackberry-Geräte ist. Für Nutzer dieser Smartphones erfüllt er viele der Funktionen eines Social Network. Da die Anwender ihre etablierten Kontakte ungern verlieren, halten viele nur aufgrund von BBM RIM die Treue. Auch generiert RIM auf diese Weise immer noch Neukunden.
Blackberry Messenger wurde erst letzte Woche für Entwickler geöffnet. Dies ermöglicht eine Integration in fremde Apps – beispielsweise Spiele, die Chat über BBM ermöglichen, oder auch ortsabhängige Dienste wie Foursquare.
Gleichzeitig steht RIM vor dem größten Produktlaunch seiner Geschichte. Zwei Varianten des Flaggschiffs Blackberry Bold und drei Versionen des Modells Torch mit Touchscreen sowie einer ausfahrbaren Tastatur sollen das Wachstum des Unternehmens noch einmal beflügeln. Der Erfolg ist wichtig: RIM muss mit dem hier verwendeten Blackberry OS 7 die Lücke zwischen seinem langsam in die Jahre gekommenen Blackberry OS und dem neuen Betriebssystem QNX schließen, das bisher nur auf dem Tablet Blackberry Playbook zum Einsatz kommt. Außerdem hat der Hersteller fast ein Jahr lang keine neuen Modelle eingeführt.
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