Der Fluch der iOS-Konkurrenten

Manche Menschen haben einfach kein Glück. Ich gehöre dazu. Seit langem suche ich nach einer Alternative zu iOS. Und wenn ich eine gefunden zu haben glaube, wird sie kurz darauf eingestellt.

Es begann mit Meego, dem Linux-OS von Intel und Nokia. Alle Informationen und Videos waren vielversprechend. Ich wartete nur noch auf ein passendes Gerät. Aber es kam keines.

Na gut, dachte ich, da gibt es ja das Nokia N900 – das offizielle Entwicklungshandy. Das wurde zwar standardmäßig mit dem Vorgänger – Nokias Maemo – ausgeliefert, aber darauf sollte Meego ja nun wirklich zuverlässig laufen, wenn es die Entwickler alle benutzen. Und die Hardware hatte sich schon ein gutes Jahr bewährt. Als ich vor dem Kauf stand, entschied Nokia, Meego auf dem N900 nicht offiziell zu unterstützen.

Diese Zukunftsaussicht gefiel mir nicht. Inzwischen hatte aber der Tablet-Wahn begonnen und auch mich infiziert. Nur kein Apple-Gerät, dachte ich, vielleicht kommt ein starkes Nokia-Modell mit Meego heraus. Die haben schließlich lange Erfahrung mit Web-Tablets, die unter Maemo liefen. Da schien der Übergang zu Meego naheliegend.

Was folgte, dürfte bekannt sein. Es erschein kein Meego-Tablet von Nokia. Der neue CEO Stephen Elop beschloss vielmehr, die Arbeit an Meego auf ein Minimum zu reduzieren und stattdessen auf Windows Phone 7 zu setzen.

Ich wollte weiter ein Tablet, aber das Betriebssystem sollte weder von Apple noch von Google oder Microsoft sein. Nun bin ich kein Early Adopter. Ich schreibe ständig über Neuheiten, die kommen und verschwinden. WebOS klang interessant. Schließlich hatte ich früher einige Palms benutzt. Aber erst einmal abwarten.

Vergangene Woche kündigte HP dann an, den Preis des WebOS-Tablets Touchpad in den USA auf 399 Dollar zu senken. Fein, dachte ich, das ist meine Chance. Wenn der Preis in Deutschland ebenfalls auf 399 Euro sinkt, schlage ich zu.

HP-CEO Léo Apotheker hat meine Entscheidung wohl nicht gefallen. Statt die Preissenkung nach Europa zu bringen, stellte er WebOS von einem Tag auf den anderen ein.

Und jetzt? Vielleicht kaufe ich doch ein iPad. Ob das Apple aber Glück bringen wird, weiß ich nicht.

ZDNet.de Redaktion

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