HPs Absatz leidet unter Oracles Entscheidung gegen Itanium

Oracles Entscheidung, die Itanium-Plattform nicht mehr zu unterstützen, hat dem Absatz von HP-Systemen geschadet. Das hat dessen CEO Léo Apotheker heute behauptet. Die Aussage ging zunächst etwas unter, weil Apotheker gleichzeitig auch Umstrukturierungen und das Ende von WebOS ankündigte.

„Der Umsatz mit geschäftskritischen Systemen ist im Jahresvergleich um 9 Prozent zurückgegangen. Das ist mehr, als wir erwartet hatten, weil Oracles Entscheidung unsere Möglichkeiten für Geschäftsabschlüsse beeinflusst hat – viele Bestellungen werden verschoben oder annulliert. Wir arbeiten sorgfältig, um durchzusetzen, dass Oracle seine Verpflichtungen gegenüber unseren Kunden und HP selbst einhält“, sagte der HP-CEO.

Apotheker nannte in seiner Rede Oracle mehrfach – immer im Zusammenhang mit Itanium. Er sagte auch, HP verklage Oracle „wegen seines kundenfeindlichen Verhaltens“.

Im März hatte Oracle angekündigt, die Itanium-Plattform nicht mehr zu unterstützen. Nach seinen Informationen plane Intel selbst, sie langfristig einzustellen. HP und Intel bestritten diese Behauptung. Im Juni reichte HP eine Klage in Kalifornien ein, um Oracle zu verlängerter Unterstützung von Itanium zu zwingen.

HP behauptet, Oracle wolle den Itanium-Support beenden, um seine Kunden nach der Übernahme von Sun zu zwingen, von HP-Integrity-Servern auf Oracles hauseigene SPARC-Server umzusteigen. Der Datenbankriese hingegen stellt sich auf den Standpunkt, dass zu wenig Server mit Itanium-CPUs verkauft werden. Man wolle sich daher mehr auf die x86-Architektur konzentrieren.

Marktbeobachter vermuten auch eine persönliche Komponente in dem Streit. Der gefeuerte Ex-CEO von HP, Mark Hurd, ist ein persönlicher Freund von Oracle-Chef Larry Ellison. Nach seinem Rauswurf bei HP machte ihn Ellison zu einem von zwei Präsidenten seines Unternehmens.

Mit dem Ende der Unterstützung für Itanium-CPUs steht Oracle allerdings nicht allein da: Zahlreiche andere Hersteller von Software, etwa Microsoft und Red Hat, sowie OEMs wie Unisys haben die Itanium-Plattform aufgegeben.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

11 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

1 Tag ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

1 Tag ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

1 Tag ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

1 Tag ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

1 Tag ago