Facebook hat wesentliche Änderungen für die Einstellungen zur Privatsphäre angekündigt. Sie sollen in Zukunft nicht mehr tief in den Profiloptionen versteckt sein, sondern von den Mitgliedern direkt im eigenen Profil eingesehen und verwaltet werden können. Die Änderungen zielen vor allem darauf ab, den Nutzern verständlicher zu machen, für wen ihre Fotos und Einträge zugänglich sind. Ungewollte Einstellungen lassen sich mit einem Klick rückgängig machen. So kann man etwa Fotos zulassen oder abweisen, auf denen man „getaggt“ wurde.
Mit der Umbenennung der Freigabe-Option „Alle“ in „Öffentlich“ will das Social Network Verwirrungen beseitigen. Viele Anwender verstanden unter der Freigabe für „Alle“ nur die eigenen Freunde oder eben alle Nutzer bei Facebook. Tatsächlich bedeutete sie aber, dass diese Einträge für jedermann öffentlich im Internet sichtbar waren.
Facebook schaltet die Veränderungen ab sofort sukzessive frei. Nutzer erhalten auf Wunsch eine kurze Einführung, sobald die neuen Features für sie verfügbar sind.
Die einfache und direkte Möglichkeit, alle Angaben und Inhalte für einzelne Gruppen freizugeben, wirken wie eine Antwort auf Google+ und seine Circles, die von Anfang an eine bessere Wahrung der eigenen Privatsphäre zuließen. Eine Mitarbeiterin von Facebook bestritt gegenüber ZDNet jedoch einen Zusammenhang mit Google+: „Wir wünschten uns wirklich, etwas so schnell umsetzen zu können“, erklärte Meredith Chin, bei Facebook für Produktinformationen verantwortlich. „Wir wollten vielmehr sicherstellen, dass die Nutzer, wenn sie etwas bei Facebook einstellen, immer die Frage beantworten können: Wer kann das sehen? Es liegt jetzt direkt vor ihnen.“
Datenschützer äußerten sich positiv über die Änderungen. „Ich glaube, die Tendenz geht dahin, die Nutzer zu einer feinkörnigeren Kontrolle über die von ihnen geteilten Informationen zu befähigen sowie über das Sharing von Informationen über sie“, erklärte die politische Analystin Erica Newland vom Center for Democracy and Technology. Ähnlich äußerte sich Kurt Opsahl von der Electronic Frontier Foundation (EFF) und erinnerte daran, dass die EFF im letzten Jahr eben solche Änderungen gefordert hatte: „Es ist gut, den Leuten eine zusätzliche Kontrolle zu geben, solange das alles verständlich und leicht zu benutzen ist. Es kann danebengehen, wenn die Einstellungen zu kompliziert sind. Das trug zu den Problemen bei, die sie in der Vergangenheit hatten.“
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