Mozilla will die Entwicklung von Firefox für Android ausweiten. Es plant offenbar neue Ansätze, um Performance und Energieeffizienz zu verbessern sowie den Mobilbrowser für Tablets zu optimieren. Das geht unter anderem aus einer lebhaften Diskussion hervor, die Mozilla-Programmierer Dave Mandelin losgetreten hat. Unter anderem gelten die neuen sechswöchigen Release-Zyklen auch für Firefox für Mobile.

In seinem Beitrag nimmt Mandelin kein Blatt vor den Mund: „Wenn du ein starkes Gerät hast, ist die Performance von Firefox in vielerlei Hinsicht recht gut. Aber Reaktionszeit der Benutzeroberfläche und Speicherausnutzung sind relativ schlecht.“ Mozilla brauche „bessere Messergebnisse“ und müsse „heute damit anfangen, die Performance in diesen Bereichen zu optimieren“.

Derzeit ist Firefox auf Desktop-Computern und Notebooks der am zweithäufigsten genutzte Browser weltweit. Im Mobilbereich sieht sich Mozilla aber mit ernsten Nachteilen gegenüber Apples Safari und Googles ungebrandetem Android-Browser konfrontiert: Es muss Nutzer erst überzeugen, seinen Mobilbrowser zu installieren – und selbst dann bestehen Einschränkungen seitens der Betriebssystemhersteller.

Ursprünglich war Firefox für Mobile (Codename Fennec) für Maemo von Nokia und Windows Mobile von Microsoft entwickelt worden. Maemo wurde zu MeeGo, als Nokia das Smartphone-Betriebssystem mit Intels Linuxprojekt zusammenführte. Aufgrund von Nokias Handy-Partnerschaft mit Microsoft ist MeeGo jedoch in der Versenkung verschwunden. Microsoft überarbeitete indes Windows Mobile 6.5 so gründlich, dass Windows Phone 7 daraus wurde. Dabei gingen jedoch einige Software-Schnittstellen verloren, die Firefox benötigt.

Auch Research In Motions Blackberry OS ist keine wirkliche Alternative: Obwohl RIM vergangene Woche einen geschlossenen Betatest eines Native Developer Kit (NDK) für Blackberry-Tablets gestartet hat, erklärte das Unternehmen in einer Stellungnahme gegenüber ZDNet, es werde die Nutzung von Browsern wie Firefox auf seinen Smartphones voraussichtlich nicht ermöglichen. „Wir haben derzeit keine Pläne, ein NDK für Blackberry OS zu bringen. Es müsste in Java geschrieben sein, um auf unserer Plattform zu laufen. Browser wie Opera und Bolt sind schon auf unsere Smartphone-Plattform portiert worden.“

De facto stellt Firefox Programmierer vor Herausforderungen, weil es teilweise als nativer Code auf der Hardware eines Smartphones läuft statt auf einem höheren Level wie dem Java-ähnlichen Interface von Android. Mozilla liefert eine lange Liste von Android-Geräten, auf denen Firefox nicht läuft. Weil Apple alle nicht auf WebKit basierende Browser blockiert, ist Android aber dennoch Mozillas größte Hoffnung. Man werde versuchen, mit OEMs zusammenzuarbeiten, damit diese Firefox vorinstallieren, heißt es vonseiten des Unternehmens. Die Open-Source-Initiative würde damit dem Vorbild von Opera folgen.

ZDNet.de Redaktion

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